Powell betonte tags zuvor bei einem Konjunkturausblick, dass es im Spannungsfeld zwischen Inflationsrisiken und dem sich abschwächenden Arbeitsmarkt keinen risikolosen Pfad für die Geldpolitik gebe. Ausserdem wies er auf eine «recht hohe Bewertung» der Aktienkurse hin. Das liess die Investoren aufhorchen und etwas den Fuss vom Gaspedal nehmen, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Die darauffolgenden Gewinnmitnahmen könnten auch dem Umstand geschuldet sein, dass in der kommenden Woche wieder einmal ein Shutdown in den USA drohe, ergänzte Molnar. Obwohl die Stimmung an der Wall Street also nicht mehr ganz so euphorisch sei, könne die Kursrally aber weitergehen - unter anderem mit Blick auf den sogenannten Fear-and-Greed-Index des Nachrichtensenders CNN, der immer noch leicht im gierigen Bereich liege.

Unter den Einzelwerten dürfte Amazon die Nasdaq-Erholung anführen. Im vorbörslichen Handel stiegen die Aktien um 1,5 Prozent, nachdem die Analysten der US-Bank Wells Fargo den Online-Händler auf «Overweight» nach oben gestuft hatten. Sie zeigten sich zuversichtlicher für die Cloud-Sparte von Amazon.

Adobe gaben dagegen vorbörslich um 1,2 Prozent nach. Die Analysten der US-Grossbank Morgan Stanley stuften den Softwareanbieter auf «Equal-Weight» ab. Die Aktien von General Motors zogen wiederum um 2,6 Prozent an, nachdem die Schweizer Grossbank UBS den Autobauer auf «Buy» hochgestuft hatte.

Derweil lieferte der US-Chiphersteller Micron einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Demnach sei die Nachfrage bei Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) hoch. Vorbörslich stiegen die Micron-Aktien nach gutem Lauf weitere 0,1 Prozent./niw/jha/

(AWP)