Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsstart 0,5 Prozent im Minus auf 42.315 Punkte. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 wird am Dienstag 0,5 Prozent tiefer bei 21.834 Zählern erwartet.
«Solange nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch», kommentierte Portfoliomananger Thomas Altmann von QC Partners. Entsprechend skeptisch reagierten deshalb die Börsen weltweit auf seine vorzeitige Abreise. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erklärte angesichts der weiter unübersichtlichen Situation, dass «von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt alles möglich» sei, weshalb die Erholung an den Börsen vorerst beendet sein dürfte.
Der Blick auf die Konjunkturdaten des Tages zeigten für Mai schwächer als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze. Kurz vor dem Börsenstart dürfte zudem noch die Industrieproduktion Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Unter den Einzelwerten gaben die Aktien der sogenannten Glorreichen Sieben, der sieben nach Börsenwert grössten und bedeutendsten US-Techunternehmen überwiegend nach. Alphabet , Amazon und Apple schwächelten ebenso wie Meta , Microsoft und Tesla . Nur Nvidia dürften ihre Vortagesgewinne ausbauen.
Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf, der sich mit Steuergutschriften befasst, brachte vorbörslich Aktien von Solarunternehmen unter Druck. Wie aus dem Entwurf hervorgeht, sollen Subventionen für Wind- und Solarenergie 2028 abgeschafft werden. Steuererleichterungen für andere Energiequellen wie etwa Kernenergie, Wasserkraft oder Geothermie sollen dagegen bis zu ihrem Auslaufen im Jahr 2036 bestehen bleiben.
Die Papiere von Enphase Energy sackten um knapp 17 Prozent ab, Solaredge büssten 21 Prozent ein und Sunrun 27 Prozent. Für First Solar ging es um rund 11 Prozent abwärts.
T-Mobile US gaben zudem vorbörslich um 4,5 Prozent nach. Der zweite Grossaktionär der US-Telekom-Tochter, der Technologie-Investor-Softbank , veräusserte T-Mobile Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar, um seinen Wachstumskurs im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) zu finanzieren.
Verve Therapeutics sprangen vor dem Handelsstart um fast 77 Prozent nach oben, während Eli Lilly 0,6 Prozent einbüssten. Der Arzneimittelhersteller will das Biotech-Unternehmen für 1,3 Milliarden Dollar übernehmen und 13,50 Dollar je Verve-Aktie zahlen./ck/mis
(AWP)