Knapp eine Stunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent höher auf 44.989 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wird indes 0,1 Prozent schwächer bei 23.691 Punkten erwartet. Damit bewegen sich die beiden Börsenbarometer weiter knapp unterhalb der jüngsten Rekorde.

Die Geldmärkte setzen derzeit darauf, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung Mitte September ihre erste Zinssenkung für 2025 vornehmen und bis zum Jahresende eine weitere Senkung über die Bühne bringen wird. Denn die Schwäche des Arbeitsmarktes überwiegt inzwischen die Inflationsrisiken.

Da diese Erwartungen schon grossteils eingepreist seien, «brauchen Aktien möglicherweise einen neuen Katalysator», gab indes Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank, zu bedenken. Die saisonal schwachen Monate August bis Oktober und steigende langfristige Anleiherenditen «könnten Anleger dazu verleiten, ihre jüngsten Gewinne mitzunehmen».

Zudem fehlen weiter Fortschritte bei der Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Daran haben auch die jüngsten Gespräche von US-Präsident Donald Trump zunächst mit Kremlchef Wladimir Putin und dann mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj sowie den europäischen Verbündeten wenig geändert. Zuletzt reagierte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow verhalten auf Trumps Bemühungen um ein schnelles Treffen zwischen Putin und Selenskyj.

Vorbörslich auffällig zeigten sich am Dienstag die Aktien von Intel mit einem Kursplus von 6 Prozent. Für gute Stimmung bei den Anteilseignern des Chipkonzerns sorgte der Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank . Ein Börsianer sprach von einem überraschenden Deal der Japaner, um ein angeschlagenes US-Unternehmen zu stützen und gleichzeitig die eigenen Chip-Ambitionen voranzutreiben. Schon am Donnerstag und Freitag hatten erste Gerüchte über eine mögliche US-Staatsbeteiligung den Intel-Kurs angetrieben. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die USA über eine Beteiligung von zehn Prozent verhandeln, hatte indes zu Wochenbeginn Gewinnmitnahmen nach sich gezogen.

Die Titel von Palo Alto Networks verteuerten sich am Dienstag vor dem Handelsbeginn um 6,7 Prozent. Das IT-Sicherheitsunternehmen hatte am Montag nach US-Börsenschluss für das vergangene Quartal einen geringeren Rückgang des bereinigten Ergebnisses je Aktie berichtet als erwartet.

Für Home Depot zeichnet sich nach der jüngsten Schwäche und vorbörslichen Schwankungen aktuell ein Kursanstieg von 1,6 Prozent ab. Der Baumarktkette macht weiterhin die geringe Kauffreude ihrer Kunden für grössere Projekte zu schaffen, wie der aktuelle Quartalsbericht zeigt. Ausserdem sorgt die unberechenbare US-Zollpolitik für zusätzliche Herausforderungen, da die Preise für eine Vielzahl von Artikeln steigen und sich die Verbraucher stärker zurückhalten. Das Umsatzplus blieb hinter den Analystenprognosen zurück. Im weiteren Wochenverlauf werden die Einzelhändler Target und Walmart berichten, ob und wie sie mit diesen Problemen fertig geworden sind.

Für Medtronic -Aktien ging es um 3,2 Prozent bergab. Der Medizintechnikkonzern konnte die Anleger weder mit seinem Zwischenbericht noch mit einer moderat angehobenen Gewinnprognose überzeugen. Er will zudem zwei neue unabhängige Direktoren in seinen Vorstand aufnehmen, nachdem der Vermögensverwalter Elliott Investment Management zu einem der grössten Anteilseigner geworden ist./gl/stk

(AWP)