Am breiten Markt und der Nasdaq-Börse konnten Themen wie der KI-Boom und verstärkte Hoffnungen auf US-Zinssenkungen den 2025 bislang besser gelaufenen Indizes nicht mehr zu neuen Höchstmarken verhelfen. Der marktbreite S&P 500 schaffte es zwei Stunden vor Schluss aber knapp mit 0,06 Prozent ins Plus auf 6.209 Zähler, der Nasdaq 100 fiel aber zeitgleich um 0,65 Prozent auf 22.532 Punkte.

Im Fokus stand das von US-Präsident Donald Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz, das eine wichtige Hürde im US-Kongress genommen hat. Es sorgte ausserdem dafür, dass Trumps Streit mit dem Tesla-Chef Elon Musk sich wieder zuspitzte und die Aktien des Elektroautobauers an der Nasdaq-Börse wieder mächtig unter Druck gerieten. Zuletzt verloren die Tesla-Titel fast sechs Prozent an Wert.

Zur Tesla-Unsicherheit trug auch weiterhin die Trennung vom Musk-Vertrauten Omead Afshar bei. In deren Nachgang meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider, dass Musk fortan selbst die Verantwortung für den Vertrieb in Europa und den USA übernehmen wolle. Ausserdem machte sich unter den Anlegern Vorsicht breit vor Absatzzahlen für das zweite Quartal.

Unter den sieben wichtigsten US-Tech-Werten war das Bild durchwachsen. Abgesehen von Tesla fielen mit Meta , Nvidia und Microsoft Aktien negativ auf, die in diesem Jahr bislang am besten gelaufen waren. Umgekehrt setzten die Apple-Titel ihre Erholung um 1,5 Prozent fort. Sie hatten am Vorabend im Schlusshandel schon von Berichten profitiert, dass der iPhone-Hersteller zur Verbesserung seiner Sprachsteuerung Siri auf externe KI-Lösungen zugreifen könnte.

Zu einer Stütze für den Dow wurden vor allem Gesundheitswerte, wie Kursanstiege beim Krankenversicherer UnitedHealth sowie den Pharmaherstellern Merck & Co und Amgen zeigten. Deren Aktien verteuerten sich im Grössenbereich von 3,3 bis 4,2 Prozent. Vor allem UnitedHealth zählt zu den Schwergewichten im Dow.

Neben Apple waren aber auch die Aktien von Nike eine Stütze für den Leitindex, indem sie um 2,6 Prozent anzogen und damit ihr Hoch vom Freitag wieder anpeilten. Vor dem Wochenende hatte der Sportartikelhersteller seinen Investoren grosse Hoffnung gemacht, dass sich nach einer langen Zeit schwacher Geschäfte eine Trendwende abzeichnet. Am Vortag hatte es dann eine kurze Gegenbewegung gegeben, die nun wieder abgehakt wird.

Ohne grossen Kurseinfluss blieb am Dienstag die Erkenntnis, dass sich die Stimmung in der US-Industrie im Juni etwas deutlicher verbessert hat als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex ISM verbuchte den ersten Anstieg nach vier Rückgängen in Folge, blieb aber unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Laut dem Analysten Constantin Lüer von der NordLB wird also weiterhin pessimistisch in die Zukunft geblickt. «Ein zentrales Problem für die befragten Unternehmen bleibt weiterhin die teils diffuse Lage bei den Zöllen», betonte er./tih/stw

(AWP)