Die Bestandsverkäufe von Häusern im Juli fielen stärker als erwartet. Allerdings richten sich die Blicke der Anleger weniger auf diese Daten als auf das anstehende alljährliche Notenbanker-Treffen. Es wird Donnerstag bis Samstag in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet. Nach Veröffentlichung des US-Notenbankprotokolls in der vergangenen Woche werden nun konkretere Hinweise darauf erhofft, ob die US-Notenbank Fed sich doch noch in der Pflicht sieht, die Leitzinsen weiter anzuheben.

Der Dow verlor im frühen Handel 0,30 Prozent auf 34 359,64 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,03 Prozent auf 4398,70 Zähler. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 gewann 0,10 Prozent auf 14 951,80 Punkte, nachdem er am Montag noch um 1,7 Prozent zugelegt hatte. Die Nasdaq-Börsen haben seit Monatsbeginn aber auch deutlich stärker nachgegeben als der Dow.

Unter den Einzelwerten erholten sich die Aktien von Tesla weiter mit plus 1,8 Prozent. Damit zählten sie zu den Spitzenwerten im Nasdaq-Auswahlindex. Nachdem sie tags zuvor die 90-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend überwunden hatten, nähern sie sich nun von unten her der 21-Tage-Linie an, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Sollte auch diese Linie überwunden werden, dürfte die Erholung Charttechnikern zufolge vorerst weitergehen.

Moderna bauten ihre mehr als neunprozentigen Vortagesgewinne aus und stiegen um 2,0 Prozent. Nachdem der Covid-Impfstoffhersteller bislang ein schwieriges Jahr gehabt hat, könnte sich das im Herbst bessern. Ein Regierungsbeamter hat die Amerikaner aufgefordert, ihre Corona-Impfung auffrischen zu lassen. Auch Biontech und Novavax profitieren weiter und erholten sich.

Der Software-Konzern Microsoft startet einen neuen Anlauf, um die Übernahme des Videospiele-Konzerns Activision Blizzard bei britischen Wettbewerbshütern durchzubekommen. Microsoft-Titel gewannen 0,7 Prozent, während Activision um 1,0 Prozent anzogen. Zum neuen Plan gehört es, die Cloud-Gamingrechte für 15 Jahre an den Spielkonzern Ubisoft abzutreten. Dessen Papiere sprangen in Paris um knapp 10 Prozent nach oben.

Die Anteilscheine von Baidu zogen an der Nasdaq-100-Spitze um 2,3 Prozent an. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber hatte seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal überraschend stark gesteigert. Das Unternehmen gehört zu den grössten Internetunternehmen Chinas, die wieder auf Wachstumskurs sind, nachdem die Regierung in Peking ihren Einfluss auf den Privatsektor gelockert hatte, um die stockende Wirtschaft anzukurbeln.

Am anderen Ende des Nasdaq ging es für Zoom nach vorgelegten Quartalszahlen um 4,7 Prozent abwärts. Die Analysten von Baird bemängelten, dass der implizite Umsatzausblick auf die zweite Jahreshälfte wegen gedämpfter Online-Erwartungen des Software-Konzerns etwas schwächele.

Im Fokus bleibt auch der Chipkonzern Nvidia , dessen Aktien sich tags zuvor deutlich erholt hatten und nun knapp 2 Prozent abgaben. Nvidia profitiert vom KI-Boom. Die am Mittwoch nachbörslich anstehenden Quartalszahlen müssen zeigen, ob die zuletzt rasant gestiegenen Erwartungen gerechtfertigt sind./ck/he