Der Dow verlor im frühen Handel 0,81 Prozent auf 38 335,72 Punkte, womit der bekannteste Wall-Street-Index fortgesetzt schwächelte. Im Wochenverlauf steht aktuell ein Verlust von etwas mehr als einem Prozent Buche.

Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag nach mehreren Tagen mit Rekorden um 0,35 Prozent auf 5414,74 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,17 Prozent auf 19 610,90 Zähler zulegte. Im Wochenverlauf bedeutet das für den technologielastigen Auswahlindex ein Plus von etwas mehr als drei Prozent.

Die Stimmung der US-Verbraucher trübte sich im Juni unerwartet ein, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima verdeutlichte. Es fiel auf den tiefsten Stand seit November 2023, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.

In den Tagen zuvor hatten die Inflationsdaten für den Monat Mai neue Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA aufkeimen lassen, was vor allem den zinssensiblen Technologiewerten Auftrieb gab. Die US-Notenbank Fed signalisierte am Mittwoch zwar nur eine Zinssenkung im laufenden Jahr, ein Drittel der Währungshüter halten aber zwei Zinsschritte für durchaus möglich. «Viel spricht dafür, dass die US-Notenbank im Herbst mit einer ersten Zinssenkung beginnt, alle weiteren Schritte aber eng an die künftigen Wirtschaftsdaten bindet», schrieb Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater.

Mit Blick auf die Tech-Branche und einzelne Aktien aus dem Sektor geht die Euphorie rund um Künstliche Intelligenz (KI) weiter. Wie bereits viele andere hat auch der für seine Photoshop-Software bekannte Konzern Adobe seine Produkte mit KI-Funktionen ausgestattet und die Preise angehoben.

Mit seinem zweiten Geschäftsquartal übertraf Adobe nun die Erwartungen der Analysten und wurde für das Gesamtjahr etwas zuversichtlicher. Sorgen von Investoren mit Blick auf neue Konkurrenz von KI-Tools zur Medienerzeugung und -bearbeitung wurden dadurch wie weggeblasen. Die Aktie sprang mit plus 14,5 Prozent an die Spitze des Nasdaq 100.

«Die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Quartalszahlen von Oracle , Broadcom und Adobe untermauerten einmal mehr die starke Ertragssituation der US-Werte und sind als weiterer Beleg dafür zu werten, dass die KI-Euphorie ihren Zenit offenbar noch nicht überschritten hat», kommentierten die Experten von Index-Radar. Allerdings könne nun eine kleine Durststrecke bevorstehen, da die US-Berichtssaison erst in gut vier Wochen wieder starte.

Die tags zuvor in Rekordhöhe geschnellten Aktien des Halbleiterkonzerns Broadcom, der mit seinen Quartalszahlen und Zielen überzeugt hatte, legten um 2,1 Prozent zu. Nvidia gewannen 1,5 Prozent und erreichten eine neue Bestmarke. Apple , Microsoft und Oracle gaben unterdessen einen kleinen Teil ihrer jüngsten Gewinne ab.

Tesla gaben nach einem positiven Handelsstart zuletzt um 1,8 Prozent nach. Die Aktionäre des Elektroautobauers hatten tags zuvor nach Börsenschluss ein zweites Mal ein mehrere Dutzend Milliarden schweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk genehmigt. Belasten dürften indes vor allem die drohenden EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China.

Eine Studie des Analysehauses Evercore ISI gab dem Shopify-Papier Auftrieb. Es stieg um 2,5 Prozent. Nach den jüngsten Kursverlusten sehen die Experten einen attraktiven Einstiegszeitpunkt und stuften die das Papier auf «Outperform» hoch./ck/men

(AWP)