Jüngst hatten negative Nachrichten etwa zur US-Zollpolitik für kurzfristige Rücksetzer gesorgt, die viele Anleger als Kaufgelegenheit genutzt hatten. Sie setzen darauf, dass die Milliarden-Investitionen der Unternehmen in Künstliche Intelligenz (KI) künftig Gewinne abwerfen. Dieser Optimismus wird mit der angelaufenen Berichtssaison auf die Probe gestellt, die am Dienstag merklich Fahrt aufnahm. Dabei war das Echo überwiegend positiv.

Angesichts sinkender Zinsen und eines strukturellen Wachstums der KI-Nachfrage hätten Anleger allen Grund, zuversichtlich zu sein, sagte Vey-Sern Ling, Geschäftsführer bei Union Bancaire Privee. «Sofern es nicht zu einer starken Abkühlung der US-Wirtschaft, einer erneuten Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China oder unwiderlegbaren Beweisen dafür kommt, dass KI nur ein Hype ist, könnten die Märkte bis zum Jahresende gut unterstützt sein.»

Dem Mischkonzern 3M bescherte ein erneut angehobener Gewinnausblick ein Kursplus von 7,7 Prozent, den Spitzenplatz im Dow und den höchsten Stand seit über vier Jahren. Zudem schnitt das Unternehmen im vergangenen Quartal besser als erwartet ab.

Die Aktien von Coca-Cola legten um 4,1 Prozent zu, nachdem der Softdrink-Hersteller bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen hatte. Die Jahresziele wurden bekräftigt.

Nach einem überraschend gut verlaufenen Tagesgeschäft im dritten Quartal peilt der Autobauer General Motors (GM) nun für das laufende Jahr einen höheren bereinigten Gewinn als bisher an. Die Titel sprangen um fast 15 Prozent hoch. Für Konkurrent Ford ging es um 4,8 Prozent bergauf.

Aus der Rüstungsbranche gab es durchwachsene Nachrichten. Höhere Jahresziele liessen die RTX-Papiere um 7,7 Prozent steigen. Dagegen ging es für die Aktien der Konkurrenten Lockheed Martin und Northrop Grumman um 3,2 beziehungsweise 0,4 Prozent bergab.

Die Aktien von Warner Bros. Discovery gewannen knapp 11 Prozent. Der Medien- und Unterhaltungskonzern prüft verschiedene strategische Optionen zur «Maximierung des Aktionärswerts». Dazu zählen neben der geplanten Unternehmensaufspaltung auch Anteilverkäufe oder eine Komplettübernahme durch einen Interessenten.

Nach Handelsschluss in New York berichteten der Streaminganbieter Netflix und der Chiphersteller Texas Instruments über ihre Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal. Beide Papiere verloren nachbörslich deutlich./edh/he

(AWP)