Börsianer machen nach der Entspannung im Zollstreit und einer anschliessenden Erholungsrally eine mittlerweile geringere Risikoneigung dafür verantwortlich. Es komme die Furcht vor einer konjunkturellen Abkühlung und überhitzten Märkten zurück, hiess es.
Der im Vergleich mit Technologiewerten jüngst schon etwas schwächere Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,45 Prozent auf 41'860 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 notierte mit minus 0,31 Prozent auf 5'874 Punkten. Auch für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es nach seinem höchsten Stand seit Ende Februar nicht mehr weiter: Er verlor 0,41 Prozent auf 21'232 Zähler.
Wirtschaftsdaten gab es am Donnerstag einige zu verarbeiten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verblieben auf ihrem Niveau. Die Stimmungsindizes aus den Regionen New York und Philadelphia fielen durchwachsen aus und die Einzelhandelsumsätze waren entgegen einer erwarteten Stagnation leicht gestiegen. Zudem stagnierte die Industrieproduktion, während Volkswirte mit einem Mini-Plus gerechnet hatten.
Die Aktien von Unitedhealth werden für den Dow zunehmend zur Belastung. Sie setzten ihren Kursrutsch um nochmals 16 Prozent fort. Dabei sind sie 2025 im US-Leitindex schon das schwächste Mitglied mit einem Minus von rund der Hälfte, der Abschied des Konzernchefs und ausgesetzte Ziele trugen dazu bei. Am Donnerstag belastete ein Bericht des «Wall Street Journal» über Ermittlungen der US-Krankenversicherung Medicare.
Der Einzelhändler Walmart warnte im Zuge der Veröffentlichung von Quartalszahlen, dass man die Preise nicht unbegrenzt stabil halten könne, wenn die Zollbelastungen durchschlügen und sich die Konjunktur eintrübe. Der Aktienkurs sank um mehr als 3 Prozent.
Die Papiere von Cisco gewannen über 6 Prozent. Der Netzwerk-Ausrüster hatte wegen der hohen Nachfrage nach seinen Produkten die Jahresprognosen angehoben. Das Unternehmen überzeugte Börsianer auch mit den Auftragseingängen im Bereich der Infrastruktur zum Betrieb Künstlicher Intelligenz.
Eine Übernahmeofferte für Foot Locker katapultierte die Anteile des Sportartikelhändlers um fast 83 Prozent auf 23,51 Dollar hoch. Der Konzern Dick's Sporting Goods will den Branchenkollegen für 24 US-Dollar je Aktie oder 0,1168 eigene Papiere kaufen. Dick's büssten unterdessen 14,6 Prozent ein.
Birkenstock gewannen 4,7 Prozent. Der Sandalenhersteller hatte seine diesjährige Gewinnprognose angehoben, da die Produkte bei den Verbrauchern immer begehrter werden.
(AWP)