Die Risikobereitschaft der Anleger bleibe zunächst gering, hiess es am Markt. Im Mittelpunkt steht die Hoffnung, dass es am Mittwoch keine erneute Zinserhöhung der amerikanischen Währungshüter geben wird und vielleicht auch Signale folgen, dass die Zinsspirale ihr Ende erreicht. Laut Tonia Zimmermann vom Schweizer Fintech-Unternehmen UMushroom ist der Entscheid aber alles andere als klar. «Wie immer steht die Herausforderung, eine Balance zwischen Preis- und Wirtschaftsstabilität zu finden, im Mittelpunkt», sagte die Expertin.
Seit einigen Tagen mehren steigende Ölpreise wieder die Inflationsbedenken. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Montag so viel wie zuletzt im November. Bisher sehe er bei der beeindruckenden Ölpreisrally keine Ermüdungssignale, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Die Aktien von Ölkonzernen profitierten davon nur mässig: Chevron , ExxonMobil und ConocoPhillips legten um bis zu 0,7 Prozent zu.
Bei Dow-Spitzenreiter Apple sorgten Analysten zufolge überraschend viele Vorbestellungen für das jüngst vorgestellte iPhone 15 für Kaufinteresse: Die Aktien verteuerten sich um 2,4 Prozent.
Mit plus 0,9 Prozent entwickelten sich die Papiere von Micron im Nasdaq 100 überdurchschnittlich gut. Die Deutsche Bank stufte sie hoch und rät nun zum Kauf. Analyst Sidney Ho betonte die Perspektive durch den Trend Künstliche Intelligenz (KI). Der US-Chiphersteller sei mit seinen DRAM-Speicherelementen der technologische Marktführer und der Konkurrenz ein bis zwei Quartale voraus.
Kursgewinne von sieben Prozent verzeichneten die Titel der Reederei ZIM . Die US-Bank JPMorgan half mit einer Hochstufung auf «Overweight». Laut Analyst Samuel Bland übersehen die Anleger, dass unternehmensspezifische Herausforderungen nur vorübergehender Art seien. Es gebe Belege dafür, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit auf der Kostenseite im Laufe der Zeit verbessern werde.
Dagegen büssten die Aktien der Autobauer Ford , Stellantis und General Motors (GM) bis zu 2,4 Prozent ein. Im späteren Tagesverlauf sollen die Tarifverhandlungen mit der Branchengewerkschaft UAW, deren Scheitern zu massiven Streiks geführt hat, wieder aufgenommen werden./gl/jha/
(AWP)