Die Veröffentlichung zahlreicher wichtiger Wirtschaftsdaten in dieser Woche stimmt die Anleger wieder vorsichtiger, allen voran der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Luft ist nach der jüngsten Rally im Anschluss an die Fed-Zinsentscheidung Mitte Juli dünner geworden, denn die Fed hat ihre Geldpolitik weitgehend von der konjunkturellen Entwicklung abhängig gemacht. Dabei spielt auch die Entwicklung des Jobmarktes eine wesentliche Rolle. Nachdem bisher viele Marktteilnehmer den Zinsgipfel inzwischen als erreicht ansahen, sind nach zuletzt überwiegend soliden Daten, die eine Rezession aktuell unwahrscheinlich erscheinen lassen, die Zinserwartungen wieder etwas gestiegen.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow beendete den Tag mit plus 0,20 Prozent auf 35 630,68 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,27 Prozent auf 4576,73 Zähler nach. Der Nasdaq 100 sank um 0,25 Prozent auf 15 718,01 Punkte. Alle drei Indizes hatten im Juli Gewinne von mindestens drei Prozent verbucht. Die kräftigsten heimste der Nasdaq 100 ein, der im vergangenen Monat um fast vier Prozent zugelegt hatte.

Bevor allerdings der Arbeitsmarkt in den Fokus rückt, stand an diesem Handelstag erst einmal der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie auf der Agenda. "Der ISM-Index hat sich verbessert, bleibt aber klar im Schrumpfungsbereich und auch hinter den Erwartungen zurück, sodass die Perspektiven des Sektors weiterhin getrübt sind", hiess es seitens Helaba. Die Fed dürfte sich daher darin bestärkt sehen, sich bezüglich weiterer Zinserhöhungen bedeckt zu halten und auf die Datenabhängigkeit zu verweisen.

Im Dow sprangen die Aktien von Caterpillar um 8,9 Prozent hoch. Der Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller hatte im zweiten Quartal dank einer höheren Nachfrage und gestiegener Verkaufspreise mehr verdient als erwartet.

Die Papiere von Merck & Co und des Konkurrenten Pfizer verloren jeweils 1,3 Prozent. Die beiden US-Pharmakonzerne korrigierten nach den ersten sechs Monaten ihre Jahresziele teilweise.

Tesla büssten 2,4 Prozent ein. Der Elektroautobauer ist Gegenstand einer weiteren Untersuchung durch US-Aufsichtsbehörden. Dieses Mal geht es um Beschwerden von Kunden über Fahrzeuge, die möglicherweise die Kontrolle über die Lenkung verlieren.

Dass es für die Anteile von Uber um 5,7 Prozent abwärts ging, obwohl der Fahrdienst-Vermittler erstmals ein Quartal mit einem operativen Gewinn abgeschlossen hat, dürfte dem starken Kursverlauf geschuldet sein. Erst tags zuvor waren sie auf den höchsten Stand seit rund 24 Monaten gesprungen.

Einen Kurseinbruch um rund 27 Prozent auf ein Rekordtief erlitten Zoominfo . Der Software- und Datenkonzern hatte sein Umsatzziel für das laufende Jahr gekappt.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0983 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,0970 (Montag: 1,1023) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9116 (0,90872) Euro.

Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,36 Prozent auf 111,00 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,04 Prozent./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---