Die Kurse erholten sich damit zwar etwas von ihren frühen Tagestiefs, litten aber immer noch unter weiteren schlechten Nachrichten für Apple . Diese zogen vor allem Aktien aus dem Halbleitersektor in Mitleidenschaft. Dazu halten die weiterhin hohen Ölpreise und gute Konjunkturdaten wie die überraschend rückläufigen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Zinssorgen am Leben.

Für die Sitzung in zwei Wochen hat die US-Notenbank Fed ihr weiteres Vorgehen offengelassen. An den Finanzmärkten wird derzeit keine erneute Zinsanhebung erwartet. Allerdings könnte die Fed danach wieder auf ihren geldpolitischen Straffungskurs zurückkehren.

Die Aktien von Apple büssten am Dow-Ende weitere 2,9 Prozent ein. Schon am Mittwoch hatten die Titel mehr als dreieinhalb Prozent verloren, nachdem bekannt geworden war, dass für den iPhone-Hersteller und andere US-Technologieriesen in Europa wegen ihrer Marktmacht bald strengere Regen gelten. Zudem hatte es in einem Zeitungsbericht geheissen, China verbiete Staatsbeamten im Dienst die Verwendung von iPhones und anderen Mobilgeräten aus dem Ausland. Nun will das Land dieses Verbot Insidern zufolge auf weitere Angestellte im öffentlichen Dienst ausweiten.

Mit dem iPhone-Bann heize China den Technologie- und Handelskrieg mit den USA neu an, schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Bei Börsianern komme dies nicht gut an.

Unter den Apple-Nachrichten litten auch die Anteilsscheine von Halbleiterunternehmen. So büssten Qualcomm im Nasdaq 100 7,2 Prozent ein. Für Nvidia ging es um 1,7 Prozent und für Broadcom um 1,8 Prozent bergab. Dagegen trotzte Dow-Spitzenreiter Intel mit plus 3,2 Prozent dem negativen Branchentrend.

Bei Gamestop setzten sich am Ende die Käufer durch. Die zuletzt schon etwas erholten Aktien gewannen weitere 0,8 Prozent, nachdem der Einzelhändler für Computerspiele im zweiten Quartal überraschend hohe Umsätze und einen geringeren Verlust verzeichnet hatte.

Bei General Motors (GM) stand ein Kursminus von 0,8 Prozent zu Buche, nachdem die Branchengewerkschaft UAW ein Angebot des Autobauers für Lohnerhöhungen als zu niedrig zurückgewiesen hatte. Kommt es nicht binnen einer Woche zu einer Einigung, droht nicht nur GM ein Streik, sondern auch den Konkurrenten Ford und Stellantis . Deren Aktien verloren 0,9 und 0,4 Prozent.

Die Anteilsscheine der Fastfoodkette McDonald's profitierten indes mit plus 1,1 Prozent von einer Hochstufung auf «Overweight» durch die Bank Wells Fargo. Damit zählten sie zu den besseren Werten im Dow.

Der Euro geriet nach erneut schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland sowie der Eurozone weiter unter Druck und kostete zuletzt noch 1,0698 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0710 Dollar festgesetzt, und der Dollar hatte damit 0,9337 Euro gekostet.

US-Staatsanleihen drehten trotz der schwachen Erstanträge ins Plus: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,31 Prozent auf 110,03 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen ging entsprechend auf 4,26 Prozent zurück./gl/stw

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

(AWP)