Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,98 Prozent auf 33 665,08 Punkte, nachdem er sich am Dienstag noch hauchdünn ins Plus gerettet hatte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zur Wochenmitte um 1,34 Prozent auf 4314,60 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 1,41 Prozent auf 14 909,26 Zähler ein und weitete damit seine Vortagesverluste merklich aus.
Während die Ölpreise weiter stiegen, waren vermeintlich sichere Häfen wie Gold gefragt. Eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten habe das Potenzial, auf dem ohnehin bereits engen Ölmarkt für weitere Lieferrisiken zu sorgen, schrieb Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management.
US-Präsident Joe Biden traf unterdessen zu einem Besuch in Israel ein. Kurz vor seiner Abreise aus Washington hatte sich die Explosion in der Klinik im Gazastreifen ereignet. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde machte die israelische Armee dafür verantwortlich. Diese sprach hingegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.
In dem nervösen Marktumfeld sackten die Aktien der Drogeriemarktkette Walgreens Boots Alliance am Dow-Ende um 7 Prozent ab. Zudem verzeichneten Aktien von Elektroautobauern herbe Verluste. So knickten die Anteilsscheine von Rivian und Lucid um jeweils mehr als 9 Prozent ein. Anleger fürchteten offenbar enttäuschende Quartalszahlen des Wettbewerbers Tesla , der nach Börsenschluss seine Bücher offenlegte und tatsächlich mit seinem Gewinn die Erwartungen verfehlte. Die Anteilscheine von Tesla schlossen 4,8 Prozent tiefer.
Unter den grössten Verlierern im S&P brachen die Papiere von Morgan Stanley um 6,8 Prozent ein. Die Bank hatte im Sommer wegen gestiegener Personalkosten einen Gewinnrückgang verbucht.
An der Dow-Spitze zogen die Anteilscheine von Procter & Gamble um 2,6 Prozent an. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern hatte sich zuversichtlich zu den Jahreszielen geäussert und unerwartet gute Gewinnkennziffern präsentiert.
Die Papiere von Spirit Aerosystems schnellten um mehr als 23 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Flugzeugteilen hatte wichtige Verträge mit seinem grössten Kunden Boeing umstrukturiert, um seine Finanzen zu stärken, die Produktion zu beschleunigen und die Fertigungsqualität zu verbessern. Die Anteilscheine von Boeing legten geringfügig zu.
Der Euro litt unter der schlechten Stimmung am Aktienmarkt und notierte im späten US-Handel bei 1,0537 US-Dollar. Der Dollar profitierte damit von seinem Status als sichere Währung in Krisenzeiten. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0565 (Dienstag: 1,0569) Dollar festgesetzt. Der Dollar notierte damit bei 0,9465 (0,9461) Euro.
Die Kurse am US-Anleihemarkt gaben weiter nach, der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,37 Prozent auf 105,83 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg auf 4,92 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
(AWP)