Der Dow legte letztlich um 0,25 Prozent auf 34 663,72 Punkte zu und erholte sich damit den dritten Handelstag in Folge. Der S&P 500 gewann am Montag 0,67 Prozent auf 4487,46 Punkte und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,19 Prozent auf 15 461,87 Punkte hoch.
Nach zuletzt eher robusten US-Daten wird an den Märkten von einigen befürchtet, dass die Fed womöglich wieder einen strafferen geldpolitischen Kurs fahren könnte. Andere wiederum rechnen mit einer Zinspause. Für die darauffolgende Sitzung Anfang November ist aktuell eine Zinsanhebung nicht vollständig eingepreist, was bedeutet, dass so mancher davon ausgeht, dass der Leitzinsgipfel in den USA bereits erreicht sein könnte.
An der Nasdaq machten die Aktien von Tesla nach der zuletzt stockenden Kurserholung einen Sprung um zehn Prozent nach oben. Sie sind nun zurück auf dem höchsten Stand seit Juli. Morgan-Stanley-Experte Adam Jonas stufte das Papier des Elektroautobauers auf «Overweight» hoch. Er baut dabei auf die Perspektiven im Bereich Autonomes Fahren, das im Umfeld der Künstlichen Intelligenz so etwas wie die «Mutter aller Projekte» sei.
Tesla habe unter dem Namen «Dojo» eine fortschrittliche Supercomputing-Architektur entwickelt, die Grenzen verschiebe und dem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil in einem Zehn-Billionen-Dollar-Markt verschaffen könnte. Auf Dojo basierende Lösungen könnten den Unternehmenswert von Tesla nach seinen Berechnungen um bis zu 500 Milliarden Dollar steigern, so Jonas. Das wäre ein Anstieg um fast zwei Drittel - zuletzt lag die Marktkapitalisierung bei knapp 780 Milliarden Dollar.
Qualcomm , drittstärkster Wert im Nasdaq 100, gewannen knapp vier Prozent. Die Aktien des Chipherstellers im Bereich Mobilfunk profitierten davon, dass Apple zunächst weiter auf Technik von Qualcomm setzt. Der Umstieg von Apple auf Funkmodems aus eigener Entwicklung in den iPhones kommt doch nicht so schnell wie erwartet. Die Apple-Aktien legten um 0,7 Prozent zu. Der iPhone-Hersteller will sein neues Smartphone-Modell am Dienstag vorstellen.
Moderna dämmten ihre Verluste im Tagesverlauf ein und schlossen um 1,7 Prozent schwächer. Zunächst stand im Blick, dass der Impfstoffhersteller dem deutschen Biotech-Unternehmen Immatics bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar für eine weitreichende mehrjährige Zusammenarbeit zur Entwicklung von Krebstherapien zahlen wird. Später wurde dann bekannt, dass aktualisierte Impfstoff-Versionen von Moderna sowie des Pharmakonzerns Pfizer gegen Covid-19 von der US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigt wurden.
Im S&P 100 zeigten sich die Anteile von RTX mit einem Abschlag von fast acht Prozent am schwächsten. Der Luft- und Raumfahrtkonzern senkte seine Umsatzprognose für das laufende Jahr aufgrund von Problemen mit GFT-Triebwerken der Sparte Pratt & Whitney. Für das dritte Quartal erwartet RTX nun angesichts der Probleme mit seinem wichtigsten Triebwerk für Flugzeuge des zivilen Luftverkehrs eine Belastung von rund drei Milliarden US-Dollar.
Aufmerksamkeit zogen zudem Walt Disney und Charter Communications auf sich. Dem Medienkonzern und dem Kabelgiganten gelang eine Einigung im Gebührenstreit. Dadurch konnte der Programmausfall verschiedener Disney-Sender samt dem zu Disney gehörenden Sender ESPN beendet werden - und dies nur wenige Stunden vor dem Start des NFL «Monday Night Football». Die Walt-Disney-Aktien profitierten mit plus 1,2 Prozent, die von Charter zogen um 3,2 Prozent an.
Der Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig. Zum Handelsschluss an der Wall Street notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0750 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0724 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9324 Euro. Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,14 Prozent auf 109,77 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen betrug 4,28 Prozent./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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