Der Dow Jones Industrial sprang im frühen Handel zeitweise um anderthalb Prozent hoch, kam dann aber deutlich zurück. Zuletzt legte er um 0,79 Prozent auf 38 527,38 Punkte zu. Auf Wochensicht steuert er damit auf ein Plus von 0,8 Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Freitag 0,88 Prozent auf 5109,36 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,69 Prozent auf 17 835,75 Zähler an.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem «Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer». Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte «schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen». Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

«Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide», kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab.

Die besten Werte im Dow waren die Aktien von Amgen mit plus 13,1 Prozent und Apple mit plus 6,3 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte am Donnerstag nach Handelsschluss etwas besser als befürchtet ausgefallene Quartalszahlen vorgelegt. Zudem erfreute der Ausblick auf das laufende Jahresviertel und die Ankündigung eines rekordhohen Aktienrückkaufprogramms. Die Aktie ist nun zurück auf dem höchsten Stand seit Mitte Februar und konnte ihr bisheriges Jahresminus auf 4,5 Prozent verringern.

Bei Amgen waren es vor allem optimistische Aussagen zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit, die das Papier des Biotech-Unternehmens nach oben katapultierten. Dagegen trat der für das vergangene Quartal gemeldete Verlust in den Hintergrund.

In entgegengesetzte Richtungen ging es für die Anteilscheine der Hotelbuchungsportale Booking.com und Expedia . Während Booking.com um 6,3 Prozent hochschnellten, sackten die Aktien des kleineren Unternehmens um 13,5 Prozent ab.

Beide Unternehmen schnitten mit ihren wesentlichen Kennziffern zum ersten Quartal laut JPMorgan-Analyst Doug Anmuth besser als erwartet ab. Allerdings hatte Expedia die Jahresziele gesenkt, was bei den Anlegern nicht gut ankam. Wegen einer weniger deutlich als erwarteten Erholung bei Vrbo, dem zu Expedia gehörenden Online-Marktplatz für Ferienwohnungen, kappte der Konzern seine Erwartungen an das Umsatzwachstum und die Profitabilität./ck/he

(AWP)