Am Donnerstag beginnt zudem das dreitägige Notenbankentreffen in Jackson Hole. Die Anleger warten mit Spannung auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell, die Aufschluss über die weitere amerikanische Geldpolitik geben könnte. Viele Marktbeobachter gehen derzeit davon aus, dass die Währungshüter bei ihrer nächsten Sitzung Mitte September den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken werden. Eine deutlichere geldpolitische Lockerung - wie schon lange von Trump gefordert - gilt praktisch als ausgeschlossen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss 0,1 Prozent schwächer bei 44.915 Punkten. Am Freitag zum Handelsstart hatte der bekannteste US-Index eine Bestmarke aufgestellt, aber nur einen kleinen Teil seines Gewinns ins Ziel gerettet.

Ähnlich war es dem S&P 500 ergangen, der letztlich mit moderaten Verlusten geschlossen hatte. Nun verlor der marktbreite Index 0,1 Prozent auf 6.443 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,2 Prozent auf 23.669 Punkte nach. Sein Rekordhoch hatte der Nasdaq-Auswahlindex am vergangenen Mittwoch erreicht.

Unter den Einzelwerten rückten am Dow-Ende Boeing mit minus 1,7 Prozent in den Fokus. Am Wochenende musste eine Maschine vom Typ 757 nach dem Start von der griechischen Insel Korfu notlanden. Laut Condor meldete die Anzeige im Cockpit eine Störung des Luftstroms im Triebwerk. Die Ursache wird aktuell noch untersucht.

Spitzenwert im Dow war erneut das Papier von Unitedhealth . Nach einem Kurssprung von 12 Prozent am Freitag ging es um weitere 3,2 Prozent nach oben. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat in grösserem Umfang Aktien des Krankenversicherers erworben.

Meta hielten im S&P 100 die rote Laterne mit minus 2,3 Prozent, nachdem sie am Freitag bei etwas über 796 US-Dollar ein Rekordhoch erklommen hatten. Intel büssten 3,5 Prozent ein, nachdem sie am Donnerstag und Freitag um insgesamt bis zu 12 Prozent gestiegen waren. Im Handelsverlauf wurden Details zu den in der vergangenen Woche kolportierten Gerüchten über einen Einstieg der Trump-Regierung beim kriselnden Chiphersteller bekannt. Kreisen zufolge wird über eine Beteiligung von rund 10 Prozent an Intel verhandelt. Die Regierung erwäge dabei unter anderem die Umwandlung einiger oder aller bislang erhaltenen staatlichen Zuschüsse aus dem so genannten Chips Act in Eigenkapital, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Beamten des Weissen Hauses und anderen mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

Weiter standen auch Aktien von Solarunternehmen im Blick. Sie profitierten von neuen Regeln für bundesstaatliche Steuersubventionen für Solar- und Windprojekte, die weniger streng ausfielen, als von vielen Analysten zuvor erwartet worden war. Enphase und First Solar , die deshalb bereits am Freitag kräftig nach oben gesprungen waren, legten nun um weitere 4,1 Prozent und 9,5 Prozent zu. Sunrun , die vor dem Wochenende sogar um 33 Prozent hochgesprungen waren, gewannen weitere 9,2 Prozent. Die kanadische Bank RBC hat die Aktie obendrein auf «Outperform» hochgestuft.

Aufmerksamkeit zogen auch die Papiere von Dayforce auf sich, die um 27 Prozent zulegten. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge führt die US-Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo Gespräche über einen Kauf der Personalsoftware-Plattform./ck/he

(AWP)