Fitch entzog den USA die begehrte Spitzennote für die Bonität. Die Einstufung wurde um einen Schritt von "AAA" auf "AA+" gesenkt. Branchenkollege S&P hatte das Rating bereits 2011 gesenkt. Unter den drei führenden Agenturen stuft damit nur noch Moody's die USA auf der höchsten Stufe ein.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste mit 1,39 Prozent auf 15 500 Punkte deutlich mehr ein als Dow und S&P 500. Am US-Anleihemarkt stiegen nach der Abstufung durch Fitch die Renditen. Hierauf reagieren Tech-Aktien tendenziell mit überdurchschnittlichen Verlusten, weil sie als hoch bewertet gelten.
"Die Ratingverschlechterung ist ein Schuss vor den Bug", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Subventionspolitik der US-Regierung und die nervenaufreibenden Streitigkeiten um die Schuldenobergrenze könnten vorausschauend durchaus weitere Herabstufungen auslösen.
Der Schritt reflektiert Gitzel zufolge vor allem auch die mangelnde Kompromissbereitschaft im US-Kongress. Während das demokratische Lager zunehmend von links in Beschlag genommen werde, drifteten die Republikaner in die rechts-konservative Ecke ab. Es fehle also an Überparteilichkeit. Besserung zeichne sich nicht ab. Es sollte deshalb nicht verwundern, wenn auch die Ratingagentur Moody's den USA die Bestnote mittelfristig entziehe.
Unter den Einzelwerten konnten sich die Aktien von AMD der allgemeinen Kursschwäche der Halbleiterbranche nicht entziehen und fielen um knapp drei Prozent. Der Chipkonzern wurde zwar im vergangenen Quartal von der Schwäche des PC-Marktes gebremst. Allerdings habe das Unternehmen im Rennen um Anwendungen rund um die Künstliche Intelligenz Boden zu dem Halbleiterkonzern Nvidia gut gemacht, hiess es im Markt.
Die weltgrösste Café-Kette Starbucks verbuchte mit der Erholung der Geschäfte in China deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Die Papiere legten in dem schwachen Gesamtmarkt um knapp ein Prozent zu.
Die Aktien von Electronic Arts büssten mehr als sechs Prozent ein. Die Gewinnprognose des Spieleentwicklers für das zweite Quartal blieb hinter der Markterwartung zurück. Zudem strich die Bank UBS die Kaufempfehlung für die Aktien.
Quartalszahlen veröffentlichten ferner der Chemiekonzern Dupont und der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz . Die Kurse beider Unternehmen bewegten sich jedoch kaum von der Stelle./bek/he