Die Aktien des Flugzeugbauers sanken nach einem Absturz in Indien um mehr als vier Prozent. Der New Yorker Leitindex Dow gab im frühen Handel um 0,42 Prozent auf 42'687 Punkte nach. Er war bereits im späten Vortagshandel von dem zuvor erreichten Hoch seit Anfang März zurückgekommen.

Die Vorzeichen waren auch für weitere US-Leitindizes negativ, wenn auch die Verluste weniger eindeutig waren als beim Dow. Der marktbreite S&P 500 gab zuletzt um 0,09 Prozent auf 6.017 Zähler nach und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 lag mit 21'860 Zählern quasi auf Vortagsniveau.

Offenbar trauen die Anleger dem jüngsten Fortschritt im amerikanisch-chinesischen Zollstreit weiter nicht recht über den Weg. Dies stand auch mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump in Zusammenhang, dass er in den kommenden Wochen einseitig Zölle gegen Dutzende von Handelspartnern verhängen werde. China hält sich nach der von Trump verkündeten Einigung bedeckt.

Wirtschaftsdaten ergaben kein eindeutiges Bild: In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene zwar im Mai verstärkt, die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ging aber zurück. Ausserdem stagnierten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, während Volkswirte im Schnitt mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten. Laut Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von Hamburg Commercial Bank kommen derzeit aus den USA noch überraschend robuste Zahlen. Seiner Einschätzung nach bleibt eine Rezession aber wahrscheinlich.

Neben den 5,3 Prozent niedrigeren Boeing-Aktien gerieten auch die Anteile des Zulieferers GE Aerospace mit fast zwei Prozent unter Druck, weil die in Indien verunglückte Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner von seinen Triebwerken angetrieben wurde. Der Absturz hat viele Menschenleben gefordert. Wie es hiess, waren auf dem Weg nach London 242 Passagiere und Crewmitglieder an Bord.

Anteilseigner von Oracle freuten sich über einen positiven Ausblick. Nach schon gutem Lauf der Aktien schoss der Kurs des Softwarekonzerns um mehr als 14 Prozent nach oben auf Rekordniveau. Erstmals wurden die Anteile über der 200-Dollar-Marke gehandelt. Die vorgelegten Zahlen waren zwar durchwachsen, das Unternehmen rechnet aber nun mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze - vor allem im Geschäft mit Rechenzentren.

Die Anteilsscheine von Curevac sprangen dank einer Übernahmeofferte von Biontech um 38 Prozent auf 5,62 US-Dollar hoch. Der Kurs übertraf damit das Angebot des Mainzer Pharmaherstellers, der für den Tübinger Konkurrenten rund 5,46 Dollar zahlen möchte, um das Geschäft im Bereich Krebsimmuntherapie voranzubringen. Die beiden Unternehmen, deren Anteilsscheine in New York hauptgelistet sind, stehen damit vor einem deutschen Pharmadeal. Für Biontech war dies aber kein Kurstreiber: Die Aktien bewegten sich moderat mit 0,4 Prozent im Plus.

Ein negativer Ausreisser waren die Aktien von Gamestop , die fast ein Fünftel an Wert einbüssten. Enttäuschende Geschäftszahlen der Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware drückten die Stimmung. Der Kurs erreichte das niedrigste Niveau seit Anfang April.

(AWP)