Der Dow Jones Industrial legte zwei Stunden vor Schluss um 1,51 Prozent auf 33 776,90 Punkte zu. Mit dem vierten Gewinntag in Folge probierte das Kursbarometer einen Ausbruch aus dem seit August bestehenden Abwärtstrend. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,76 Prozent auf 4312,24 Punkte bergauf. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Anstieg um 1,66 Prozent auf 14 908,73 Punkte.
«Die Fed fährt inmitten der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren und bei begrenztem Handlungsspielraum auf Sicht. Der vorsichtige Tonfall lässt die Märkte aufatmen», hiess es in einem Kommentar von BayernLB. Die Notenbank priorisiere angesichts der abkühlenden Inflation und neuer Unsicherheitsfaktoren ein bedachtes Vorgehen. An den Anleihemärkten werde daraufhin der deutliche Renditeanstieg der letzten Monate teilweise wieder zurückgenommen.
Auf Unternehmensseite gab es viele kursrelevante Quartalsberichte. Qualcomm zogen nach einem überraschend optimistischen Umsatzausblick auf das laufende Quartal um 5,4 Prozent an. Der Chipkonzern signalisierte eine Erholung des zuletzt schrumpfenden Smartphone-Marktes und schürte Hoffnungen, dass sich das Problem der Branche mit überbordenden Lagerbeständen auflöst.
Getoppt wurde dies von Starbucks mit einem Kurssprung um mehr als zehn Prozent. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen trieben die Anleger in die Aktie der Kaffeehauskette. Ein Börsianer lobte unter anderem des starke US-Geschäft. Die Entwicklung der Filialbesucher sei dort erfreulich in einer Zeit, in der sich die Perspektiven für die Systemgastronomie eigentlich eintrübten.
Ein Kursplus von 4,3 Prozent gab es beim Pharmakonzern Eli Lilly . Aufwendungen im Zusammenhang mit Übernahmen belasteten zwar das Konzernergebnis, doch Anleger gewichteten die Fantasie für das im Rampenlicht stehende Diabetes-Medikament Mounjaro höher. Das Unternehmen hofft auf eine baldige Zulassung auch als Appetitzügler.
Unter den Nebenwerten fielen nach Zahlenvorlagen noch einige mit spektakulären Kurssprüngen auf: Die Aktien des Fitnessgeräte-Anbieters Peloton , des Fleischersatz-Unternehmens Beyond Meat , des Softwareanbieters Shopify und des Streaminggeräte-Spezialisten Roku verbuchten Kurszuwächse zwischen 18 und 31 Prozent.
Airbnb konnte seine Anleger mit den Quartalszahlen hingegen nicht überzeugen, hier betrug der Abschlag 2,5 Prozent. Die Unterkunfts-Plattform stellt sich auf ein Abflauen des Reise-Booms nach der Corona-Pandemie ein. Dazu passend gab es auch deutlich negative Reaktionen auf die Quartalszahlen der Hotelketten Marriott und Hyatt .
Ein besonders grosser Verlierer waren die Papiere von Moderna , die um acht Prozent absackten. Laut UBS-Analystin Eliana Merle enttäuschte der Impfstoff-Hersteller mit reduzierten Jahreszielen und seinem Ausblick auf 2024. Dies zog im US-Handel die Anteilscheine von Biontech mit minus 1,4 Prozent in Mitleidenschaft./tih/he
(AWP)