Derweil kommt hierzulande die Bilanzsaison in die heisse Phase. Nach Belimo heute folgen ab Dienstag die Zwischenberichte der SMI-Unternehmen Givaudan und Kühne+Nagel sowie einer Reihe weiterer Firmen. Ihren Höhepunkt erreicht die Berichtswoche am Donnerstag, wenn neben Bluechips wie Nestlé, Roche und Lonza mehr als ein Dutzend weiterer börsenkotierter Unternehmen ihre Zahlen vorlegen. «Und dabei kann es zu heftigen Reaktionen kommen. Wer nicht liefert, ist geliefert», sagt ein Händler mit Hinweis auf die öfters zu sehenden heftigen Kursausschläge der Aktien nach Bilanzvorlage.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11.05 Uhr um 0,69 Prozent auf 12'257,10 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,74 Prozent auf 1975,10 und der breite SPI 0,77 Prozent auf 16'277,95 Zähler. 28 Gewinnern stehen im SLI zwei Verlierer gegenüber.

Getragen wird der Markt vor allem von den schwergewichtigen Aktien von Novartis (+1,8 Prozent auf 95,89 Fr.). Sie waren vergangene Woche trotz erhöhter Prognose unter die Räder geraten und erholen sich nun. Zudem hat Bernstein das Kursziel auf 115 von 108 Franken erhöht und das Rating «Outperfom» bestätigt.

Ebenfalls Unterstützung gibt es von Nestlé (+0,5 Prozent). Der Nahrungsmittelriese wird wie der Novartis-Konkurrent Roche (+0,2 Prozent) am Donnerstag über das erste Halbjahr berichten.

Mit Sandoz (+1,2 Prozent), Straumann (+1,2 Prozent), Sonova (+0,7 Prozent) und Alcon (+0,9 Prozent) und Lonza (+1,5 Prozent) stehen weitere Gesundheitswerte oben in der Gunst der Anleger.

Vor den Zahlen gekauft werden laut Händlern ausserdem Givaudan (+1,3 Prozent) und SGS (+1,5 Prozent).

Gesucht werden im weiteren die Anteile von Swatch (+1,6 Prozent). Händler verweisen auf die enttäuschende Kursperformance im laufenden Jahr und sprechen von Meinungskäufen in dieser als unterbewertet eingestuften Aktie. Zudem versuche China mit einer überraschenden Zinssenkung die Wirtschaft anzukurbeln, was ebenfalls helfe. So zählen auch die Papiere von Rivale Richemont (+1,1 Prozent) zu den Gewinnern.

Die Aktien von Geberit gewinnen 1,3 Prozent. In einem Interview mit der «NZZ» hat sich CEO Christian Buhl positiv über die langfristigen Aussichten der Sanitärtechnikfirma geäussert. «Die Menschen brauchen Toiletten, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche», sagte Buhl.

Zu den wenigen Verlierern zählen Zurich (-1,1 Prozent). Laut italienischen Medienberichten soll der Versicherer an der Übernahme der FinecoBank interessiert sein. Übernahmen kosteten und sorgten für Verunsicherung, heisst es am Markt. Ebenfalls tiefer notieren Swiss Re (-1,0 Prozent). Bei diesen Aktien gebe es gewisse Nachwehen wegen der weltweiten IT-Panne vom vergangenen Freitag, so ein Händler.

Auf den hinteren Rängen fallen Belimo (+13 Prozent) nach Zahlen auf. Belimo habe die Markterwartungen klar übertroffen, heisst es im Handel.

Kudelski schiessen um 13 Prozent nach oben. Die Technologiefirma hat für seinen Geschäftsbereich Skidata mit dem schwedischen Hersteller für Schliess- und Sicherheitssysteme Assa Abloy einen Käufer gefunden. Damit schaffe Kudelski den Befreiungsschlag. Mit dem Erlös soll eine Anleihe im September zurückbezahlt werden.

Bei Barry Callebaut (+3,4 Prozent) sorgt die Ratingerhöhung auf «Buy» von «Neutral» durch die Citigroup für Aufwind.

pre/tv

(AWP)