Der offizielle US-Jobbericht spielt eine wichtige Rolle bei den Entscheidungen der US-Notenbank Fed und damit, ob diese im September ihren Leitzins wirklich senkt. Am Vortag hatten privat erhobene Arbeitsmarktdaten eine Abschwächung gezeigt, was zu einer Entspannung bei den Anleiherenditen geführt hatte. Die heutigen Daten müssten stark genug gegen Rezessionsängste sein, aber auch schwach genug für Zinssenkungen, heisst es am Markt. Laut dem FedWatch Tool der CME Group wird derzeit eine fast 100-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed eingepreist. Dies wäre die erste Senkung, aber möglicherweise noch nicht die letzte, im laufenden Jahr. «Die Daten dürften also bestimmen, wohin die Reise geht», sagt en Händler.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11,05 Uhr um 0,22 Prozent auf 12'410,69 Punkte. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, rückt um 0,40 Prozent vor auf 2035,17 und der breite SPI um 0,25 Prozent auf 17'163,44 Zähler. Im SLI stehen 24 Gewinnern sieben Verlierer gegenüber. Damit deutet sich auf Wochensicht ein Plus von rund 1,8 Prozent an.

An der Spitze stehen die Aktien von SGS (+3,2 Prozent auf 84,80 Fr.). Grund dafür ist eine Kaufempfehlung: Exane BNP Paribas hat das Rating auf «Outperform» von «Neutral» erhöht. Das Kursziel beträgt 98 Franken.

Dahinter folgen mit etwas Abstand Technologiewerte wie VAT (+1,7 Prozent), Logitech (+0,7 Prozent) sowie am breiten Markt AMS Osram (+1,8 Prozent), Inficon (+0,2 Prozent) und Comet (+2,7 Prozent).

Ein Händler erklärt sich die Gewinne mit den Vorgaben der US-Technologiebörse und mit den die Aussagen von Comet-CEO Stephan Haferl. Dieser habe für eine optimistische Stimmung gesorgt. Er setzt laut einem Interview mit «Cash» auf eine Erholung des Halbleitermarktes anfangs 2026. Zudem bezeichnete er «seine» Aktien als unterbewertet.

Gefragt sind zudem zyklische Titel wie Amrize, Sika, SIG, ABB und Geberit mit Gewinnen zwischen 1,1 und 0,7 Prozent. Auch die Luxusgüterwerte Richemont (+0,5 Prozent) und Swatch (+1,2 Prozent) werden gekauft.

Partners Group (+1,3 Prozent), die seit Zahlenvorlage unter Druck standen, setzen zu einer Erholung an. Ansonsten sind Finanzwerte wie Zurich, Swiss Re und UBS eher im Mittelfeld zu finden.

Am unteren Ende der Kurstafel sind Swiss Life (-0,7 Prozent) und defensive Werte wie Nestlé (-0,5 Prozent), Swisscom, Lonza, Roche und Givaudan (je -0,1 Prozent) zu finden. Schwergewicht Novartis (+0,1 Prozent) zeigt sich gut gehalten.

Auf den hinteren Rängen brechen Temenos (-15 Prozent) massiv ein. Bei dem Bankensoftware-Hersteller kommt es zu einem abrupten Chefwechsel. CEO Jean-Pierre Brulard muss gehen. Die Leitung übernimmt bis auf Weiteres Finanzchef Takis Spiliopoulos. Zu den genauen Gründen des Abgangs äusserte sich Temenos nicht. Temenos bestätigte allerdings die im Juli angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2025 sowie die Ziele für 2028. «Das sorgt trotzdem einmal mehr für viel Unsicherheit und das liebt die Börse ganz und gar nicht», meint ein Händler.

Unter Druck stehen ausserdem DKSH (-7,4 Prozent auf 54,90 Fr.). Exane BNP Paribas hat den Titel des Handelskonzerns direkt auf «Underperform» von «Outperfom» und das Kursziel auf 55 von 74 Franken gesenkt. Schwächere makroökonomische Bedingungen in den Endmärkten und ein sinkendes Verbrauchervertrauen dürften das Wachstum und die Gewinne belasten, heisst es als Begründung.

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(AWP)