Derweil dürfte die Zinspause der US-Notenbank Fed nun in die Kurse eingepreist sein. Fed-Chef Jerome Powell habe zwar eine Zinssenkung in Aussicht gestellt, wenn die Inflation weiter falle, sagte ein Ökonom. Er habe aber nicht vermittelt, dass es die Notenbank dabei eilig habe. Nun blickten die Marktteilnehmer auf die EZB, die heute Nachmittag eine Zinssenkung um 25 Basispunkte verkünden dürfte. Zudem werden in den USA Konjunkturzahlen, darunter die wöchentlichen Arbeitsmarkdaten, veröffentlicht.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11.15 Uhr um 0,19 Prozent auf 12'554,09 Punkte. Damit steuert der SMI auf die 13. Sitzung infolge mit einem Gewinn zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,31 Prozent auf 2076,90 und der breite SPI um 0,60 Prozent auf 16'687,82 Zähler. Im SLI ziehen 20 Titel fester und zehn schwächer.

Stark gefragt sind Lonza (+2,5 Prozent). Die Aktie des Pharmazulieferers macht den Kursverlust vom Vortag nach Bilanzvorlage wieder mehr als wett. Nach Ansicht von Jefferies war der Kursrückgang übertrieben. Erleichtert über die Stabilisierung der US-Technologiebörse greifen die Anleger auch bei den hiesigen Branchenvertretern wie VAT (+3,7 Prozent), Comet (+5,3 Prozent) oder U-blox (+2,0 Prozent) wieder zu.

Auch Logitech (+2,0 Prozent) sind gefragt. Sie setzen am Tag nach der Zahlenvorlage den Anstieg fort. Zudem hat Kepler Cheuvreux das Kursziel deutlich erhöht.

Dagegen rutschen ABB (-1,1 Prozent) nach anfänglich starken Gewinnen ins Minus. Dabei hatte der Industriekonzern für das Schlussquartal gute Zahlen vorgelegt und sich positiv für 2025 geäussert. «Und als Kirsche auf der Torte gar noch ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Dollar angekündigt», sagte ein Händler. Da die Aktie nicht weit unter ihrem Rekordhoch notiere, könnte so mancher Anleger nun Gewinne einstreichen wollen, heisst es weiter.

Anders dagegen Roche (GS +0,7 Prozent), die nach frühen Verlusten ins Plus gedreht sind. Der Pharmariese habe die Erwartungen übertroffen und will die Dividende weiter erhöhen. «Der Ausblick könnte dabei etwas zu konservativ ausgefallen sein», sagte ein Händler zur Kurswende nach oben. «Die Käufer wetten, dass die Guidance im Laufe des Jahres angehoben wird», sagte ein Händler. Die Aktien von Novartis (+0,1 Prozent) sind am Tag vor der Bilanzvorlage gehalten.

Unter Druck stehen Swatch (-4,6 Prozent). Dabei kann die Aktie den Verlust im Verlauf aber etwas eingrenzen. Der Uhrenkonzern hat 2024 die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der Reingewinn brach um drei Viertel ein und die Dividende soll gesenkt werden. Die Anteile von Richemont (-0,3 Prozent) sind etwas leichter. Die Bank Vontobel hat das Rating für den Genfer Konzern auf «Hold von Buy» reduziert.

Auf den hinteren Rängen sind die Anteile von Bucher (+4,8 Prozent) im Aufwind. Der Landmaschinen- und Anlagebauer äusserte sich zuversichtlich für 2025.

Stark im Plus stehen auch Gurit (+15 Prozent). Der Kunststoffhersteller macht vorwärts bei der Restrukturierung. Dies benötige zwar viel Geld, aber eine Kapitalerhöhung sollte vermieden werden können. Nach Zahlen im Aufwind sind mit Montana Aerospace (+7,4 Prozent) und StarragTornos (+2,1 Prozent) auch zwei weitere Industriewerte.

pre/uh

(AWP)