Doch vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14.15 Uhr und den US-Inflationszahlen sowie weiteren Konjunkturdaten ab 14.30 Uhr verhielten sich die Anleger nun zunächst einmal vorsichtig, heisst es von Händlern. Dabei dürfte die EZB laut den meisten Ökonomen keine Änderung des für den Markt wichtigen Einlagensatz bekanntgeben. Dieser steht derzeit bei 2,0 Prozent. Mehr Einfluss könnten die US-Inflationszahlen für den Monat November haben. Denn von ihnen werden Hinweise über die weitere mögliche Zinspolitik der US-Notenbank Fed erwartet. Neben der Teuerung werden auch die wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt und der Business Outlook der Fed von Philadelphia veröffentlicht.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,41 Prozent höher auf 13'081,88 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,43 Prozent hinzu auf 2116,27 und der breite SPI 0,37 Prozent auf 17'958,83 Zähler. 24 der 30 SLI-Werte werden zu höheren und vier zu niedrigeren Kursen bewertet. Einer (Novartis) ist unverändert.

An der Spitze der Gewinner stehen die Aktien von VAT (+1,1 Prozent) und Logitech (+0,7 Prozent) sowie die am breiten Markt gelisteten Aktien von Comet (+4,9 Prozent). Grund dafür ist Micron Technologies. Der US-Speicherchipspezialist hat mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht. Die Angaben seien klar über den Markterwartungen gewesen. Der starken Nachfrage nach Speicherchips könne nur mit einer Expansion auf der Kapazitätsseite begegnet werden, heisst es am Markt. Dies spreche vor allem für Comet und VAT und etwas weniger für Inficon (-0,2 Prozent), heisst es bei der ZKB.

Zu den Gewinnern zählten mit Partners Group (+1,0 Prozent), Lonza (+0,6 Prozent) und Sika (+0,6 Prozent) Aktien, die nach einem schwachen 2025 nun für 2026 in die Depots genommen würden, sagt ein Händler. Ebenfalls oben auf der Kurstafel stehen die Aktien von Nestlé (+1,0 Prozent), der UBS (+0,9 Prozent), Roche (+0,4 Prozent), Holcim (+0,9 Prozent) und Swisscom (+0,5 Prozent), die 2025 schon gut gelaufen sind.

Mit Lindt&Spüngli (+0,6 Prozent), Emmi (+1,2 Prozent), Orior (+3,9 Prozent) und Barry Callebaut (+1,0 Prozent) werden neben Nestlé weitere Aktien aus dem Nahrungsmittelbereich gekauft.

Auf der anderen Seite würden Amrize (-0,4 Prozent) eher gemieden und Galderma (-0,3 Prozent) litten unter Gewinnmitnahmen, heisst es am Markt.

Die Aktien von Richemont (-0,1 Prozent) und Swatch (-0,2 Prozent) werden von den schwachen Uhrenexportzahlen etwas gehemmt. Im November wurden Zeitmesser im Wert von 2,25 Milliarden Franken ausgeführt. Das ist ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hat sich der Negativtrend in der Branche in Folge des US-Zollhammers fortgesetzt. Die ZKB hatte ein deutlich weniger starkes Minus erwartet.

Auf den hinteren Rängen stehen Avolta (+0,5 Prozent) im Rampenlicht. Dem Reisedetailhändler ist ein Coup gelungen, hat er doch eine Konzession für den Betrieb von Duty-Free-Geschäften am Shanghai Pudong International Airport erhalten. Damit ist Avolta der erste internationale Betreiber seit einer Generation, der Zugang zum Duty-Free-Markt an einem chinesischen Flughafen erhält.

pre/ls

(AWP)