Das nächste Highlight sei das Ergebnis des KI-Chip-Herstellers Nvidia, das am Mittwochabend nach US-Börsenschluss veröffentlicht werde. Diese könnten sowohl positiv als auch negativ überraschen. Ansonsten sind die Impulse von Unternehmensseite eher dünn. Zwar legen hierzulande im Wochenverlauf noch gut 20 Unternehmen aus dem Small- und Midcap-Bereich ihre Halbjahreszahlen vor. Blue Chips sind aber keine darunter. Dafür dürften nach der Powell-Rede die Konjunkturzahlen wieder stärker in den Fokus rücken. Denn der Fed-Chef macht die Geldpolitik «datenabhängig».

Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr bei 12'340,53 Punkten (-0,06 Prozent) leicht tiefer. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert 0,16 Prozent auf 2004,56 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,12 Prozent auf 16'380,08 Punkte. Von den 30 Titeln des SLI geben 19 nach, während elf zulegen.

Zu den Verlierern zählen VAT (-1,9 Prozent) und Logitech (-0,7 Prozent). Aber auch die «weiter hinten» gehandelten Technologiewerte AMS Osram (-3,8 Prozent), Comet (-3,6 Prozent) und Inficon (-1,5 Prozent) zeigen sich deutlich schwächer. Händler verweisen auf den KI-Chip-Hersteller Nvidia, der am Mittwoch seinen Quartalsbericht veröffentlichen wird. Da eine Enttäuschung nicht ausgeschlossen werden könne, verhielten sich einige Anleger vorsichtig. «Vor allem wenn sie Gewinne auf ihren Positionen haben, neigen einige dazu, etwas davon ins Trockene zu bringen», sagt ein Händler.

Deutlich verkauft werden bei den Blue Chips auch die Aktien des Versicherers Swiss Re (-1,8 Prozent), des Pharmazulieferers Lonza (-0,7 Prozent) und des Warenprüfunternehmens SGS (-0,6 Prozent), die sich im laufenden Jahr sehr gut entwickelt haben.

Auf der anderen Seite werden die als defensiv geltenden Aktien von Sandoz (+0,8 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent), Nestlé sowie Roche (je +0,2 Prozent) bevorzugt. Ebenfalls gesucht sind die ebenfalls schwergewichteten Aktien von Richemont (+0,2 Prozent) und des Rivalen Swatch (+0,4 Prozent).

Die Aktien von Nestlé gerieten am Freitag zeitweise stark unter Druck, nachdem der Nahrungsmittelkonzern am Donnerstagabend die Absetzung von CEO Mark Schneider bekannt gegeben hatte. Nach einem anfänglichen Kurseinbruch erholte sich der Kurs jedoch wieder. Analysten zeigten nach der schwachen Performance der Aktie ein gewisses Verständnis für den Entscheid des Verwaltungsrats. Der neue CEO Laurent Freixe habe das Zeug, den Supertanker wieder auf Kurs zu bringen, meinte einer.

Auf den hinteren Rängen stechen die Aktien von Meyer Burger (-48 Prozent) hervor. Die Titel brechen um fast die Hälfte ein, nachdem das angeschlagene Unternehmen einen erneuten Strategiewechsel bekannt gegeben hat. So muss das Solarunternehmen auf den geplanten Aufbau einer Solarzellenproduktion in Colorado Springs in den USA verzichten. Die Kooperation mit einem US-Technologiekonzern könne derzeit nicht umgesetzt werden. Damit sei das Projekt auch nicht mehr finanzierbar. «Der Geduldsfaden der meisten Investoren dürfte nun gerissen sein», meint ein Händler.

Gesucht sind die Aktien von Hiag (+1,6 Prozent) nach einem als gut beurteilten Halbjahresbericht. Auch die Titel der Liechtensteiner Landesbank (+0,3 Prozent) tendieren nach dem Zwischenbericht leicht freundlich.

pre/kw

(AWP)