Die grundlegenden Risikofaktoren wie Geopolitik oder die US-Wahlen im November hätten zudem weiter Bestand, so Händler. Daher sei es gut möglich, dass einige Marktteilnehmer Erholungen zum Abbau ihrer Positionen nutzen werden. Die kommenden Tage dürften also volatil bleiben und weitere Korrekturen seien nicht ausgeschlossen. Wenigstens habe sich aber der VSMI, der Volatilitätsindex, etwas beruhigt. Er sank zuletzt um gut 10 Prozent auf 20,9 Punkte, nachdem er noch am Vortag mit zeitweise über 25 Punkten ein stark erhöhtes Niveau erreicht hatte.

Gegen 11.00 Uhr steigt der Leitindex SMI um 1,54 Prozent auf 11'687,80 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind und die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewinnt 1,71 Prozent auf 1893,24 und der breite SPI 1,56 Prozent auf 15'584,81 Zähler. Alle SLI-Werte sind im Plus.

Einer der stärksten Werte im SLI sind die Titel der SIG Group (+2,7 Prozent) nach einem positiven Analystenkommentar. Barclays erhöhte die Einstufung auf «Overweight» und hob das Kursziel auf 20 von 18 Franken.

Generell sind viele der grössten Verlierer der Vortage nun weit oben zu finden, beispielsweise VAT (+3,2 Prozent), Sika (+3,3 Prozent), Holcim (+2,8 Prozent) oder die Finanzwerte UBS (+2,5 Prozent) und Julius Bär (+2,3 Prozent). Sandoz (+3,5 Prozent) übernehmen die Führung.

Der Pharmakonzern Roche (GS +1,8 Prozent) denkt laut Presseberichten über einen Verkauf von Flatiron nach, Konkurrent Novartis (+1,4 Prozent) legen ebenfalls zu.

Lindt&Sprüngli (+1,7 Prozent) zeigen sich weiter als Fels in der Brandung, heisst es von Händler. So hatte der just am vergangenen Freitag begonnene Aktienrückkauf die Titel auch in den jüngsten Turbulenzen gestützt, nun ziehen die Aktien weiter an.

Derweil hinken die klassischen defensiven Titel hinterher - Schlusslicht im SMI sind beispielsweise Swisscom (0,3 Prozent). Bei Nestlé (+0,3 Prozent) bremsen zudem Zahlen von Beiersdorf.

Kühne + Nagel (1,2 Prozent) müssen die Quartalsergebnisse vom dänischen Konkurrenten A.P. Moller-Maersk verdauen. Für Givaudan (+1,3 Prozent) gibt es etwas Rückenwind von einer höheren Guidance von IFF.

In der zweiten Reihe fallen U-Blox (-0,8 Prozent) nach Zahlen zurück. Während das Unternehmen die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen konnte, enttäuschte es mit dem Ausblick.

Calida (+4,1 Prozent) sorgen mit der Ankündigung von Aktienrückkäufen für Aufmerksamkeit. Mit dem Erlös aus dem jüngst abgeschlossenen Verkauf der Möbelsparte werden 10 Prozent der ausstehenden Aktien zurückgekauft. Ein zweiter Rückkauf von weiteren 10 Prozent ermöglicht es der Gründerfamilie Kellenberger, ihren Anteil zu reduzieren und gleichzeitig als Ankeraktionär an Bord zu bleiben.

Die Titel von Hochdorf (+7,7 Prozent) legen bereits den zweiten Tag in Folge ohne Nachrichten kräftig zu. Ende April war die angeschlagene Milchverarbeiterin mit dem Einstieg von Newlat als neuem Grossaktionär in die Schlagzeilen gekommen, der kurz darauf mit dem Versuch den Verwaltungsrat auszutauschen gescheitert war.

Kräftige Gewinne gab es auch bei Rieter (+9,0 Prozent auf 106,80 Fr.). Die UBS hat zwar das Kursziel auf 142 Franken gesenkt, hält aber an der Kaufempfehlung fest und liegt zudem auch mit dem neuen Ziel komfortabel über dem aktuellen Kursniveau.

Bei Swissquote (+5,4 Prozent) sorgte eine erste Studie der UBS für Kursgewinne. Mit einem Ziel von 300 Franken raten die Experten zum Kauf. Der Finanzdienstleister sei gut positioniert für einen zyklischen Aufschwung der Transaktionsvolumina.

dm/rw

(AWP)