Zwar hofften die Anleger weiterhin auf Zinssenkungen im kommenden Jahr; doch nun würden die gesunkenen Renditen vermehrt als Zeichen dafür gewertet, dass die Wirtschaft 2024 stärker ins Stocken geraten wird als bisher befürchtet. Ein Beispiel dafür war am Vortag der rückläufige Gewinn von Fedex. Der Logistik-Konzern gilt nämlich als Indikator für die US-Konjunkturaussichten. Das hohe Zinsniveau beginne mit einer gewissen Verzögerung nun der Wirtschaft zunehmend zu schaden, meinte ein Händler. Die Unternehmensnachrichten sind so kurz vor Weihnachten dünn gesät. Aber im Tagesverlauf könnten US-Konjunkturdaten das Geschehen noch beeinflussen.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,30 Prozent tiefer auf 11'111,90 Punkte. Damit steuert der SMI auf den fünften schwächeren Handelstag hintereinander zu. Der 30 Titel umfassende SLI fällt um 0,42 Prozent auf 1775,05 und der breite SPI um 0,35 Prozent auf 14'527,08 Zähler. Sämtliche SLI-Werte büssen an Wert ein.

Den stärksten Abschlag verbuchen die Aktien von Julius Bär (-1,8 Prozent). Moody's hat nach dem Bekanntwerden von hohen Krediten der Privatbank an die Signa-Gruppe das Rating auf «A3» von bisher «A2» und den Ausblick auf «negativ» von bisher «stabil» gesenkt.

Ebenfalls unter Druck stehen Swatch (-1,8 Prozent). Hier könnte u.a. die ZKB die Ursache sein. Die Bank hat ihre Gewinnschätzungen aufgrund des schwierigeren Umfelds und des starken Franken erneut gesenkt.

Tiefer notieren auch Swisscom (-1,1 Prozent). Laut einem Bericht von Bloomberg könnte der Telekomanbieter bereits Anfang des kommenden Jahres ein Angebot für das Italien-Geschäft von Vodafone abgeben. Swisscom könnte dabei das Glasfasernetz seiner italienischen Tochter Fastweb mit dem italienischen Mobilfunkangebot von Vodafone kombinieren und würde damit ein Gegenangebot zu der Anfang Woche bekannt gewordenen neuen Offerte der französischen Gesellschaft Iliad abgeben.

Auch die Wachstumswerte Straumann und VAT sowie Lindt & Sprüngli geben nach Gewinnmitnahmen rund ein Prozent nach.

Dagegen halten sich die defensiven Aktien des Versicherers Zurich (-0,02 Prozent), des Aromen- und Riechstoffkonzerns Givaudan (-0,03 Prozent) und des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-0,1 Prozent) vergleichsweise gut. Die Pharmariesen Novartis (-0,3 Prozent) und Roche GS (-0,5 Prozent) drücken dagegen etwas auf den Markt.

pre/uh

(AWP)