Trump hat in der Nacht auf Freitag Zölle von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten ab dem 1. Oktober angekündigt, sofern diese nicht in den USA produziert werden. Allerdings hatten gerade die beiden Pharma-Schwergewichte in den vergangenen Monaten bereits umfangreiche Investitionspläne für die USA angekündigt. Im Handelsverlauf könnten noch die PCE-Inflationsdaten aus den USA bewegen. Sie gelten als wichtigstes Inflationsmass der US-Notenbank Fed.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 9.20 Uhr 0,26 Prozent hinzu auf 11'906,64 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, steigt um 0,23 Prozent auf 1952,45 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 16'525,70 Punkte. Im SLI kommen auf 24 Gewinner sechs Verlierer.

Vor allem die beiden Pharmaschwergewichte Roche (-0,3 Prozent) und Novartis (unv.) stehen im Fokus. Bei Roche verwies ein Sprecher auf Anfrage durch AWP darauf, dass der Konzern erst kürzlich den ersten Spatenstich für ein neues Werk gemeldet hatte sowie Milliardeninvestitionen plant. Auch Novartis hatte bereits ähnliche Pläne angekündigt.

Auch Analysten zeichnen in ihren ersten Kommentaren kein so düsteres Bild. Sie verweisen ebenfalls auf die umfassenden Investitionspläne und geplante neue Produktionsstätten der Schweizer Firmen in den USA. Laut einem Vontobel-Analysten dürfte die ausreichen, um Zölle zu vermeiden.

Lediglich bei Galderma (-2,3 Prozent) sei die Lage weniger eindeutig, so Vontobel. Die Neuromodulatoren des Unternehmens werden ausserhalb der USA hergestellt, und Nemluvio werde nur teilweise in den USA produziert.

Das Gewinnerfeld führen derweil Swiss Re (+1,6 Prozent) und Zurich (+0,9 Prozent) an.

hr/ra

(AWP)