Am Markt stelle man sich auf einen möglicherweise längeren Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank ein, sagte ein Händler. Signale für bald fallende Zinsen in nächster Zeit gebe es jedenfalls keine. Im Tagesverlauf stehen in Europa Wachstumszahlen aus dem Euroraum auf der Agenda, und auch die am Nachmittag erwarteten wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt in den USA dürften bei Investoren auf Interesse stossen.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,28 Prozent tiefer bei 10'893,89 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,26 Prozent auf 1727,87 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14'395,47 Zähler. Unter den 30 Top-Titeln gibt es aktuell 22 Verlierer und nur acht Gewinner.

Kursbewegende News gab es am frühen Morgen keine. Aus dem SMI-Bereich hat sich einzig Nestlé gemeldet. Der Westschweizer Nahrungsmittel-Herstelle übernimmt eine Mehrheit am brasilianischen Premium-Schokoladenhersteller Grupo CRM. Auf den Aktienkurs hat die Transaktion allerdings keinen Einfluss. Die Nestlé-Aktie (-0,4 Prozent auf 103,78 Fr.) dümpelt weiterhin in der Nähe des Mitte August erzielten Jahrestiefstkurses (102,78 Fr.).

Am Vortag waren vor allem die beiden Luxusgüter- und Uhrenwerte Richemont und Swatch deutlich unter Druck gestanden. Dies nach Aussagen des Richemont-Präsidenten, wonach die hartnäckige Inflation langsam auch auf die gut betuchten Konsumentinnen und Konsumenten durchschlage. Während der Abwärtskurs bei Richemont (-0,3 Prozent) weiter geht, gibt es bei Swatch I (+0,6 Prozent) eine kleine Gegenbewegung. Die Uhrenmarke Swatch wird am kommenden Samstag fünf Modelle angelehnt an die Weltmeere in Kooperation mit der ebenfalls zur Swatch Group gehörenden Luxusuhrenmarke Blancpain lancieren - was laut Händlern wieder auf einen Prestigeerfolg hoffen lässt.

Gesucht sind u.a. auch Schindler PS (+0,3 Prozent auf 193,75 Fr.). Sie profitieren dabei von einer Analysten-Einschätzung. Die britische Barclays nimmt die Abdeckung des Titels mit 'Overweight' und Kursziel 222 Fr. wieder auf.

Die grössten Verluste bei den Blue Chips gehen derweil an Ams Osram (-2,0 Prozent), Kühne+Nagel (-1,2 Prozent) und UBS (-1,0 Prozent). Bei letzteren gehen damit die am Vortag bereits gestarteten deutlichen Gewinnmitnahmen weiter.

uh/rw

(AWP)