Dazu kommen die deutlich gestiegenen Anleiherenditen in den USA. Der zehnjährige US-Treasury Bond wirft aktuell 4,92 Prozent ab und nähert sich der «Schallmauer» von Prozent. Die gestiegenen Renditen dürften die Wirtschaft beeinträchtigen, befürchten nun viele Händler. Ein Zeichen dafür sind die deutlich gefallenen Anträge auf Hypotheken in den USA. Der Häusermarkt sei einer der wichtigsten Kanäle, über den steigende Zinsen eine Rezession auslösen könnten. Zudem sind die Immobilienpreise in China stark gefallen, was die Wirksamkeit von Stützungsmassnahmen der Regierung infrage stellt. «Die Stimmung ist überall schlecht», sagt ein Händler.

Der SMI fällt bis um 09.18 Uhr um 1,38 Prozent auf 10'528,10 Punkte. Damit notiert der Leitindex nun klar unter dem Stand vom Jahresanfang. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und ihre Gewichtung gekappt ist, büsst 0,88 Prozent auf 1647,06 und der breite SPI 1,08 Prozent auf 13'819,83 Zähler. Im SLI geben 21 Titel nach und neun legen zu.

Im Fokus stehen die Bluechip-Firmen, die ihren Zwischenbericht abgeliefert haben. Roche GS (-3,9 Prozent) führen die Verlierer an. Der Pharmariese setzte in den ersten drei Quartalen um 6 Prozent weniger um. Dabei litt Roche weiter unter den nachlassenden Corona-Umsätzen. Insgesamt hat Roche damit die Analystenerwartungen leicht verfehlt. Zudem wurden die Prognosen nicht erhöht.

Nestlé (-1,6 Prozent) geben ebenfalls nach. Nestlé hat in den ersten neun Monaten wegen des starken Franken einem um 0,4 Prozent tieferen Umsatz von 68,8 Milliarden Franken erzielt. Organisch wuchs das Unternehmen hingegen um 7,8 Prozent. Nestlé bestätigte aber den Ausblick für das Gesamtjahr. Damit hat der Nahrungsmittelriese die Markterwartungen leicht verfehlt.

Deutlich tiefer sind zudem UBS (-1,9 Prozent).

Schindler (+1,8 Prozent), der dritte Bluechip mit Zahlen, legt dagegen zu. Der Industriekonzern hat in den ersten neun Monaten 2023 in einem schwierigen Umfeld und die Ergebnisse gesteigert. Die Auftragslage bleibt aber gedämpft.

Gefragt sind zudem Lonza (+1,7 Prozent). Sie waren am Dienstag nach dem Kapitalmarkttag unter die Räder geraten und holen nun einen Teil der Verluste wieder auf. Zulegen können zudem VAT (+2,2 Prozent), Sika (+0,6 Prozent) und Logitech (+0,4 Prozent).

Die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont (-0,2 Prozent) und Swatch (+0,1 Prozent) reagieren wenig auf die leicht höheren Uhrenexporte im September.

Auf den hinteren Reihen stechen Inficon (+6,1 Prozent) nach Zahlen positiv hervor. Dagegen sacken Comet nach einem Umsatzeinbruch und einer gesenkten Guidance um 10 Prozent ein. DocMorris sacken nach Zahlen um 12 Prozent ab.

pre/kw

(AWP)