Zuletzt kamen von der US-Notenbank uneinheitliche Signale zur geldpolitischen Ausrichtung. Einige Vertreter brachten die Möglichkeit zusätzlicher Zinsanhebungen ins Spiel, andere deuteten dagegen stabile Leitzinsen an. An den Märkten wird keine weitere Straffung erwartet und auf erste Zinssenkungen ab Mitte kommenden Jahres gesetzt. Aufschluss darüber erhoffen sich die Marktteilnehmer heute Abend, wenn US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Paneldiskussion des IWF inklusive Fragerunde zu den Herausforderungen der Geldpolitik teilnehmen wird. Andere Impulse sind dagegen dünn gesät. An kursbewegenden Konjunkturdaten stehen lediglich die Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung auf dem Programm.
Der Leitindex SMI ermässigt sich bis um 09.15 Uhr um 0,09 Prozent auf 10'585,98 Punkte, zunächst war der SMI bis 10'613 Punkte gestiegen. Der 30 Titel umfassende SLI tritt mit 1666,33 Zählern (-0,02 Prozent) mehr oder weniger auf der Stelle und auch der breite SPI ist mit 13'899,02 Zählern (+0,03 Prozent) nur wenig unverändert. Von den 30 Blue Chips geben elf nach und 17 legen zu, zwei sind unverändert.
Im Fokus stehen die Aktien von Zurich (-0,4 Prozent). Der Versicherer hat Zahlen zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten veröffentlicht. Am Markt werden die Zahlen als durchwachsen bezeichnet. Allerdings waren die Schätzungen mit grossen Unsicherheiten behaftet, weil die Zurich erstmals im Rahmen der IFRS-17-Anpassungen ein Neunmonatsergebnis vorlegte. Positiv aufgenommen wird aber vor allem, dass die Gruppe nun ergänzend zur Dividende einen zusätzlichen Aktienrückkauf in Erwägung zieht.
Die Aktien von Swiss Life (-1,4 Prozent) sind weiter unter Druck, nachdem sie bereits am Vortag nach Vorlage des Zwischenberichtes fast 6 Prozent verloren hatten. Ebenfalls schwächer notieren die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont (je -0,7 Prozent). Die ZKB hat wegen des schwieriger gewordenen Umfelds und des starken Frankens die Gewinnschätzungen für Swatch für 2023 und 2024 gesenkt.
Auf der anderen Seite gewinnen ABB (+2,1 Prozent), Lonza (+1,1 Prozent) und Ska (+0,6 Prozent) klar an Wert. Auf den hinteren Rängen stechen Comet mit einem Kursplus von 2,7 Prozent heraus. Das Technologieunternehmen hat die Mittelfristziele nach oben angepasst, diese jedoch gleichzeitig zeitlich weiter nach hinten verschoben.
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(AWP)