Derweil feierten die US-Börsen täglich neue Rekorde. «Und dies trotz der am vergangenen Dienstag veröffentlichten negativen Inflationsdaten», sagt ein anderer Börsianer. «Da reichten schwache Detailhandelsumsätze und Aussagen von US-Notenbankvertretern.» Diese hätten die Märkte beruhigt, indem sie die Inflationsdaten etwas relativiert hätten. Ins gleiche Horn stiess zudem Finanzministerin Janet Yellen: Es sei ein grosser Fehler, sich auf kleinere Schwankungen zu konzentrieren. Die Inflation kehre insgesamt auf ein normales Niveau zurück. Nun könnten die am Nachmittag anstehenden US-Produzentenpreise für frischen Wind sorgen, heisst es weiter. Zudem wird das Konsumklima der Uni Michigan veröffentlicht.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,24 Prozent höher auf 11'310,75 Punkten. Damit steuert der SMI auf einen Wochengewinn von rund 2 Prozent zu. Der 30 Titel umfassende SLI legt um 0,45 Prozent zu auf 1841,55 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14'802,11 Zähler. Im SLI dominieren 20 Gewinner zehn Verlierer.

Im Fokus stehen die Aktien von Swiss Re (-1,9 Prozent), die nach Zahlenvorlage ganz oben auf den Verkaufslisten stehen. Der Rückversicherer hat 2023 zwar dank eines guten Anlageergebnisses und geringeren Katastrophenschäden den Reingewinn auf 3,2 Milliarden Dollar vervielfacht und sein selbst gestecktes Ziel eines Jahresgewinns von 3 Milliarden Dollar übertroffen. «Gut, aber nicht gut genug», meint ein Händler jedoch. Am Markt sei mehr erwartet worden.

Dagegen legen Sika (+4,0 Prozent) nach anfänglichen Verlusten deutlich zu. Der Bauchemiespezialist hat aus Sicht der Analysten gute Zahlen vorgelegt. Dabei beurteilten sie den Cash flow als sehr solide. Sika könnte nun grosszügiger in ihrer Dividendenpolitik werden, heisst es etwa bei Vontobel. Zudem hat Sika die die mittelfristigen Ziele der «Strategie 2028» bestätigt.

Gefragt sind zudem Technologiewerte wie VAT (+1,4 Prozent) und Inficon (+1,6 Prozent). Grund dafür ist laut Marktteilnehmern der positive Umsatzausblick von Applied Materials.

Stark sind zudem die Aktien der arg gebeutelten Swatch (+3,4 Prozent). Ein Händler erklärt sich das Plus mit der Bewertung klar unter Buchwert. «Swatch holt endlich etwas auf», sagt ein Händler. Zudem habe das chinesische Neujahrsfest gezeigt, dass die Konsumenten wieder ausgabefreudiger seien. Die entsprechenden Aktien in Hongkong hätten ebenfalls zugelegt.

Etwas schwächer notieren die defensiven Nestlé (-0,6 Prozent), deren Jahresabschluss kommende Woche bevorsteht, und Alcon (-0,2 Prozent), Lonza (-0,4 Prozent) und Novartis (-0,2 Prozent).

Bei den Aktien von Temenos (-8,6 Prozent) geht es erneut deutlich abwärts. Der Titel war am Vortag um mehr als 28 Prozent abgestürzt. Grund dafür war ein sehr negativer Bericht des Shortsellers Hindenburg Research. Temenos wies die Vorwürfe von Hindenburg zurück und will am kommenden Montag nach Börsenschluss wie geplant die Geschäftszahlen für 2023 vorlegen. Die geprüften Ergebnisse würden mit den bereits am 19. Januar 2024 angekündigten Vorab-Zahlen übereinstimmen, hiess es von Temenos. Auch wenn sich die Anschuldigungen als falsch erweisen sollten, ist doch viel Schaden angerichtet«, meint ein Händler. Denn dies vergraule bestimmt Kunden. »Und etwas bleibt zudem halt immer hängen", sagt ein Händler.

Am breiten Markt fallen Aluflexpack (+66 Prozent auf 14,42 Fr.) auf. Die österreichische Konkurrentin Constantia Flexibles will Aluflexpack für 15 bis 18,75 Franken je Aktie übernehmen.

pre/tv

(AWP)