Der Himmel über den Märkten bleibe damit eher bedeckt, so der Händler weiter. Vielmehr gebe es mit der Einführung einer Sondersteuer für "Übergewinne" von Banken in Italien und der Herabstufung der Kreditwürdigkeit von zehn kleinen und mittelgrossen US-Finanzhäusern durch Moody's weitere Belastungsfaktoren. Zudem ist China in die Deflation gerutscht. Dies könnte noch fatale Folgen für die globale Wirtschaft haben, wird befürchtet. Schon am Vortag hatten schwache Konjunkturdaten aus China Stimmung und Kurse gedrückt.
Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,67 Prozent höher auf 11'131,77 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,77 Prozent auf 1761,68 und der breite SPI um 0,67 Prozent auf 14'696,58 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte tendieren fester.
Viele Aktien holen dabei einfach einen Teil der jüngsten Einbussen auf. Die Impulse seien bei den Bluechips nach wie vor eher dünn gesät, heisst es im Markt. Angeführt werden die Gewinner im SLI von den gebeutelten Aktien der Technologiefirmen AMS Osram (+2,4%), Temenos (+1,9%) und VAT (+1,7%).
Aber auch die Anteile der zyklischen Firmen Adecco (+2,2%), ABB (+1,4%), Richemont (+1,6%) und Schindler (+1,2%) sowie die Finanztitel UBS (+1,7%), Julius Bär (1,1%) und Swiss Life (+1,2%) legen klar zu.
Am unteren Ende der Kurstafel stehen Swiss Re (+0,2%). Die Aktie werde vom Quartalsbericht des Rivalen Hannover Rück ein wenig gebremst, sagte ein Händler. Der Drittgrösste der Branche habe beim operativen Ergebnis die Markterwartungen verfehlt.
Auch die defensiven Schwergewichte werden eher etwas gemieden. Nestlé, Lonza und Roche rücken "nur" um bis zu 0,5 Prozent vor.
Novartis gewinnen 0,4 Prozent. Grund dafür dürften auch positive Studienergebnisse sein. Der Pharmakonzern mit Remibrutinib die gesteckten Ziele in zulassungsrelevanten Studien erreicht. Der Wirkstoff habe sich als wirksam in der Behandlung von Patienten mit Nesselsucht (Urtikaria) gezeigt, teilte der Konzern mit.
Auf den hinteren Rängen zeigen sich die Aktien von Kuros volatil, zuletzt notierte der Kurs mit 2,2 Prozent im Minus. Das Biotechunternehmen hat im ersten Semester mit Medizinprodukten einen positiven EBITDA erzielt.
Die Aktien von Swissquote geben um 1,5 Prozent nach. Die Online-Bank hat im ersten Halbjahr vom Zinsumfeld profitiert und trotz weiterhin geringer Handelsaktivität den Ertrag und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Das Finanzunternehmen hat zudem seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben revidiert. Ein Händler kritisierte den im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Neugeldzufluss.
Unter Druck steht Bachem (-3,9%). Citigroup hat das Kursziel für den Pharmaauftragsfertiger gesenkt und die Aktien zum Verkauf empfohlen. In deren Sog geben Polypeptide (-1,0%) ebenfalls nach.
Dagegen gewinnen die Aktien der Berner Kantonalbank knapp ein Prozent. Die BEKB hat im ersten Halbjahr vor allem dank des Zinsgeschäfts zugelegt.
pre/uh