Positiv sei zudem, dass nach dem Rückgang der Inflation in Deutschland am Vortag nun auch die Teuerung in der Eurozone im September deutlich zurückgegangen ist. Dies schüre die Hoffnung, dass die Zinsen wirklich auf dem Höhenpunkt angelangt sein könnten. Weitere Hinweise über die Geldpolitik der USA werden nun von dem PCE-Preisindex, dem bevorzugten Inflationsmass der US-Notenbank Fed und weiterer Konjunkturzahlen aus den USA am Nachmittag erwartet. Neben der Geldpolitik sorgen sich die Marktteilnehmer allerdings weiter um das Gezerre um den US-Haushalt. Es droht eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte, wenn nicht bis am Sonntag eine Lösung gefunden wird. Dies könnte zu erhöhter Nervosität und grösseren Schwankungen an den Märkten führen, befürchten Marktteilnehmer.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,82 Prozent höher bei 11'007,74 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein kleines Monatsminus von knapp einem Prozent zu. Gegenüber dem zweiten Quartal ergibt sich ein Rückgang um gut zwei Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,05 Prozent auf 1722,59 und der breite SPI 0,98 Prozent auf 14'426,96 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 27 zu und drei (Swiss Re, Zurich und ABB) geben nach.

An der Spitze der Bluechips stehen die Aktien von Richemont (+3,0 Prozent auf 113,20 Fr). Der Luxusgüterwert hat sich in den vergangenen 12 Wochen mit -24 Prozent von den SLI-Werten auch am schlechtesten entwickelt. Dazu kommt, dass Barclays zwar das Kursziel auf 172 von 176 Franken gesenkt, aber die Empfehlung «Overweight» bestätigt hat.

Gleichauf ist mit VAT (+3,0 Prozent) ein weiterer Titel mit einem klaren Quartalsminus (-8,5 Prozent). Der Technologiesektor erhalte Unterstützung von der festeren US-Börse Nasdaq. Zudem hat der Broker Bernstein die Aktien von VAT und Inficon (+6,1 Prozent) auf «Buy» von «Hold» höherstuft und das Kursziel erhöht. Dies sorgt auch bei Comet (+2,0 Prozent) oder U-blox (+2,6 Prozent) für steigende Kurse.

Gefragt sind mit den Aktien von SIG, Schindler, Straumann, Lonza und Swatch, die zwischen 2,5 und 1,3 Prozent gewinnen, weitere Aktien mit einer klar negativen Kursentwicklung im ablaufenden Quartal. Die Anteile der beiden Nahrungsmittelhersteller Nestlé (+1,2 Prozent) und Lindt & Sprüngli (+1,9 Prozent) reduzieren ihren Quartalsabschlag. Nestlé waren am Vortag auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen.

Die Aktien der beiden Quartalsgewinner des SLI - je +30 Prozent - Partners Group (+1,9 Prozent) und UBS (+0,6 Prozent) bauen ihre Gewinne weiter aus.

Swiss Life werden um 1,2 Prozent fester gehandelt. Der Lebensversicherer startet am 2. Oktober das Anfang September angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Der Finanzkonzern will wie bekannt eigene Aktien bis zu einem Anschaffungswert von maximal 300 Millionen Franken erwerben. Die Aktien der beiden anderen grossen Versicherer Swiss Re (-1,5 Prozent) und Zurich (-0,3 Prozent) geben dagegen klar nach. Swiss Re hat (wie Swiss Life) im dritten Quartal rund zehn Prozent gewonnen.

Unterschiedlich stark tendieren die Pharmariesen Novartis (+0,4 Prozent) und Roche GS (+1,1 Prozent). Dabei hat Novartis im laufenden Quartal knapp 7 Prozent gewonnen und Roche GS dagegen fast acht Prozent verloren.

Auf den hinteren Reihen setzen AMS Osram (+3,7 Prozent) zu einer Erholung an. Sie hatten am Vortag mehr als 20 Prozent eingebüsst, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hatte, dass es sich 2,25 Milliarden Euro frisches Kapital beschaffen will.

pre/kw

(AWP)