Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer auch die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Auch deshalb dürften sich viele Anleger eher zurückhalten und nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die meisten Auguren rechnen mit der ersten Leitzinssenkung seit zwei Jahren um 25 Basispunkte. Alles andere wäre eine «Riesenüberraschung», heisst es am Markt. Hinweise auf die Zinspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) werden vom Landesindex der Konsumentenpreise erwartet, der am Dienstag veröffentlicht wird. Bereits am Montag wird der Einkaufsmanagerindex veröffentlicht und am Donnerstag stehen die Arbeitsmarktdaten auf der Agenda. Von der Konjunktur kommen derweil widersprüchliche Signale. So ist sie in der Schweiz laut Einkaufsmanagerindex eher gedämpft. Dagegen scheint sich die Konjunktur in der Eurozone weiter aufzuhellen.
Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr zwar um 0,24 Prozent höher bei 12'030,24 Punkten und damit unter dem im frühen Geschäft markierten Jahreshoch von 12'086 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,08 Prozent auf 1956,66 und der breite SPI 0,16 Prozent auf 16'017,62 Zähler. Von den 30 Titeln des SLI gewinnen 19, elf verlieren.
Den stärksten Kursanstieg verzeichneten die Aktien von Holcim (+1,5 Prozent), die ihren Höhenflug somit fortsetzen. Seit der Ankündigung, dass der Zementkonzern sein US-Geschäft abspalten und separat an die US-Börse bringen will, sowie nach guten Zahlen zeigt der Kurs steil nach oben.
Gesucht sind auch die Aktien von Julius Bär (+1,2 Prozent). Auch UBS (+0,6 Prozent) ziehen an. Swatch, Geberit, Lindt & Sprüngli PS und ABB gehören mit Kursgewinnen von knapp einem Prozent ebenfalls zu den meistgekauften Titeln.
Roche GS (+0,6 Prozent) sind im Aufwind und stützen zusammen mit Nestlé (+0,4 Prozent) den SMI. Novartis (-0,2 Prozent) tendieren etwas leichter. Nestlé und Novartis waren in der Vorwoche massgeblich für die Gewinne des SMI verantwortlich.
Logitech (-0,5 Prozent) sind nach frühen Gewinnen ins Minus gerutscht. Bevor Gewinnmitnahmen einsetzten, hatte Goldman Sachs die Aktien des Herstellers von Computer-Peripheriegeräten noch mit einer Kurszielerhöhung unterstützt. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy».
Unter Druck standen hingegen SIG (-4,5 Prozent). Zeitweise betrug das Minus sogar rund sechs Prozent. Grund dafür ist laut Händlern die UBS. Diese hat zwar die Kaufempfehlung bestätigt, aber das Kursziel gesenkt. Als Grund nannte der zuständige Analyst die zunehmende Konsumschwäche in den USA und steigende Aluminiumkosten.
Auf den hinteren Rängen befinden sich Cosmo (+0,7 Prozent) im Plus. Der Spezialpharmakonzern hat im vergangenen Jahr einen Verlust ausgewiesen. Das Unternehmen verwies aber auf ein starkes Wachstum im Kerngeschäft und hob die Prognose für das operative Ergebnis an. Zudem setzt Cosmo für sein neuartiges Endoskopiegerät GI Genius neu Software von Nvidia ein.
Warteck (-14 Prozent) geben nach. Das Immobilienunternehmen hat Details zur geplanten Kapitalerhöhung bekannt gegeben. Die PS der Thurgauer Kantonalbank (-1,2 Prozent oder -1,50 Fr.) werden ex Dividende von 3,30 Fr. gehandelt.
pre/kw
(AWP)