Weiter im Blick haben die Marktteilnehmer aber auch den Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Bisher hätten die Börsen den Krieg gut weggesteckt. Auch die Ölpreise kamen nach einem kurzeitigen Anstieg wieder etwas zurück. Händler hoffen, dass sich der Konflikt nicht noch ausweitet. Sollte er sich zu einer regionalen Krise auswachsen, bliebe dies wohl kaum folgenlos für die Finanzmärkte. Kurzfristig dürfte auch die in der zweiten Wochenhälfte beginnende Bilanzsaison die Kurse beeinflussen, sagt ein Händler. Zudem wird am Mittwoch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht und am Donnerstag stehen die US-Inflationsdaten auf der Agenda.

Der SMI gewinnt bis um 11.15 Uhr 1,07 Prozent höher auf 10'938,39 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,30 Prozent auf 1710,07 und der breite SPI um 1,04 Prozent auf 14'281,50 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte ziehen an, Sandoz (-0,1 Prozent) und Lonza (-0,1 Prozent) geben dagegen nach.

Die Entspannung bei den Anleiherenditen habe bei den Anlegern «so etwas wie eine Minieuphorie» ausgelöst, sagt ein Händler. Gesucht würden vor allem Aktien, die in den vergangenen Wochen stärker gelitten hätten. Dazu zählten etwa Richemont (+3,0 Prozent). Der Luxusgüterwert macht den Vortageseinbruch wieder wett. Hier könnte auch zusätzlich helfen, dass China neue Stimuli für die schwächelnde Wirtschaft erwäge, sagt ein Händler. Im Sog von Richemont gewinnen Swatch 2,1 Prozent.

Zu den grossen Gewinnern zählen zudem die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte VAT (+2,9 Prozent), AMS Osram (+3,7 Prozent), ABB (+1,7 Prozent) und Logitech (+1,5 Prozent). Im Aufwind befinden sich zudem Wachstumswerte wie Partners Group (+2,2 Prozent), Sonova (+2,0 Prozent) und Alcon (+1,3 Prozent).

Auch zyklische Werte wie Holcim (+2,5 Prozent), Sika (+2,5 Prozent) und Schindler PS (+1,8 Prozent) stehen auf den Einkaufslisten. Die Anteile von Adecco (+1,3 Prozent), zunächst noch von einer Verkaufsempfehlung der UBS belastet und tief ins Minus gedrückt, drehen im Verlauf klar in die Gewinnzone.

Die PS von Lindt & Sprüngli (+0,7 Prozent) setzen ebenfalls zu einer Erholung von den schwachen Vortagen an. Givaudan gewinnen vor den am Donnerstag anstehenden Neunmonate-Umsatzzahlen 2,1 Prozent. Etwas fester notieren ausserdem auch die Schwergewichte Nestlé (+0,8 Prozent), Novartis (+0,7 Prozent) und Roche GS (+0,3 Prozent) sowie die Aktien der Grossbank UBS (+1,0 Prozent).

Die Aktien von Sandoz (-0,2 Prozent) konsolidieren derweil den Anstieg seit dem Börsengang von letzter Woche.

Lonza (-0,4 Prozent) würden wie Siegfried (-3,6 Prozent) von der Gewinnwarnung des französischen Konkurrenten Eurapi gebremst, sagt ein Händler. Bei Lonza sei allerdings eine Abschwächung schon ausreichend eingepreist, so der Händler. Mit Spannung blickten die Anleger daher dem Investorentag des Pharmazulieferers kommende Woche entgegen.

Auf den hinteren Rängen setzen die Aktien von Idorsia (+6,4 Prozent) zu einer Gegenbewegung an. Der Titel war am Vortag auf ein neues Rekordtief gefallen. Cosmo gewinnen 1,9 Prozent. Die Pharmafirma hat für das Akne-Mittel Winlevi bei der EMA einen Zulassungsantrag eingereicht.

pre/rw

(AWP)