Eine Positionierung in dieser Situation sei nicht einfach, erklärten Händler. Einerseits wolle niemand eine mögliche Friedens-Rallye verpassen, aber sich auch nicht zu früh aus dem Fenster lehnen, falls weitere Gespräche keine Fortschritte bringen. Zunächst richtet sich der Blick der Anleger nun auf das Fed-Protokoll am Mittwochabend und dann auf das jährliche Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Insbesondere von der Rede des unter Druck stehenden Fed-Chefs Jerome Powell am Freitag erhoffen sich viele frische Erkenntnisse über die künftige Zinspolitik in den USA.

Der Leitindex SMI steigt gegen 10.50 Uhr um 0,41 Prozent auf 12'121,61 Punkte. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, gewinnt 0,41 Prozent auf 2007,16 und der breite SPI 0,36 Prozent auf 16'831,23 Zähler. Im SLI sind die Gewinner (23) mittlerweile klar in der Überzahl.

An der Indexspitze zeigen sich die beiden Luxuskonzerne Swatch (+2,4 Prozent) und Richemont (+1,6 Prozent). Konkrete Nachrichten gab es nicht, aber auch andere Branchenvertreter in Europa wie LVMH oder Kering sind freundlich unterwegs. Nächster Impulsgeber könnten die Uhrenexporte am Donnerstag sein.

Die weiteren Top-Gewinner im SLI sind branchendurchmischt. So zeigen sich Logitech (+1,4 Prozent), Adecco (+1,6 Prozent), Kühne+Nagel (+1,4 Prozent) fest. Mit Julius Bär (+1,2 Prozent) und Partners Group (+1,2 Prozent) sind auch zwei Finanztitel weit vorne. Auch Schwergewicht Nestlé (+1,0 Prozent) stützen, während die Pharmakonzerne Roche (GS +0,3 Prozent) und Novartis (+0,2 Prozent) im Mittelfeld liegen.

Amrize (-0,4 Prozent) übernehmen derweil die rote Laterne nach einer Kurszielsenkung durch Jefferies. Seit der Abspaltung von Holcim erleben die Titel ein Auf und Ab.

In der zweiten Reihe gibt es nach zahlreichen Halbjahresberichten teilweise starke Kursausschläge. Einer der schwächsten Werte sind die Titel der Versandapotheke DocMorris (-9,9 Prozent). Analysten bemängeln vor allem die schwache Dynamik im Quartalsvergleich, die anhaltende Flaute im OTC-Geschäft sowie die nur moderaten Fortschritte bei der E-Rezept-Neukundengewinnung.

Aber auch Basilea (-5,5 Prozent) haben ihre Startgewinne rasch abgegeben. Der Pharmakonzern erhöhte zwar seinen Ausblick für den Umsatz, senkte aber wegen höher erwarteter Forschungsausgaben gleichzeitig die Gewinnprognose.

Bei Skan (-3,4 Prozent) stehen die Vorzeichen ebenfalls auf rot. Die Halbjahreszahlen liegen deutlich unter den Erwartungen. Dabei hilft der bestätigte Ausblick wenig.

Und auch Phoenix Mecano (-4,1 Prozent) gehören zu den grössten Verlierern. Das Unternehmen bekam die US-Zölle zu spüren - bei der Tochter DOT brachten diese die globalen Lieferketten zum Stillstand. Zudem gaben Umsatz und Auftragseingang nach, der Gewinn sackte ab. Die Titel von PSP (-2,6 Prozent) liegen nach einem lediglich bestätigten Ausblick ebenfalls im Angebot.

Nach oben geht es indes für die Titel von Huber+Suhner (+2,8 Prozent). Die Zahlen haben die Marktschätzungen auf allen Ebenen übertroffen, insbesondere beim Auftragseingang. Der Ausblick wurde allerdings lediglich bestätigt.

Gefragt sind auch Medartis (+5,7 Prozent). Das Medizinaltechnik-Unternehmen hat Umsatz und Gewinn gesteigert und zudem die Umsatzprognose leicht erhöht.

dm/hr

(AWP)