Und auch die Zinssenkungserwartungen seien inzwischen sehr gut in den Aktienkursen abgebildet, heisst es weiter. Nach den am Dienstag veröffentlichten US-Inflationsdaten werde gar eine grosse Zinssenkung um 50 und nicht nur um 25 Basispunkte als nicht mehr unwahrscheinlich erachtet. «Eine Zinssenkung um 25 BP ist ganz sicher», meint ein Händler. Dennoch dürften die am Nachmittag aus den USA erwarteten Produzentenpreise und Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung Beachtung finden. «Der Markt blendet derzeit die möglichen Folgen der US-Zollpolitik auf die Wirtschaft einfach aus. Es ist gefährlich, einfach zu hoffen, dass uns die Geldhüter wieder raushauen können», sagt ein anderer Händler.

Der Leitindex SMI notiert nach einem Tageshoch auf 12'026 Punkten um 11.15 Uhr noch um 0,09 Prozent höher bei 11'989,12 Zählern. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, steigt um 0,04 Prozent auf 1993,30 und der breite SPI um 0,10 Prozent auf 16'695,11 Punkte. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Im Fokus stehen die Versicherer. Zurich (+1,6 Prozent) führen die Gewinner an vor Swiss Life (+1,2 Prozent auf 900,60 Fr.), die kurzzeitig auf 904,60 Franken den höchsten Stand seit über 25 Jahren markiert haben. Swiss Re (+0,3 Prozent) weisen einen volatilen Kursverlauf auf, liegen aber weiter im Plus. Dabei hat der Rückversicherer den Gewinn stärker als erwartet gesteigert und gibt sich nun zuversichtlich, die Prognose für das ganze Jahr zu erreichen. Die Aktien der «drei Grossen» der Branche haben sich im laufenden Jahr bisher um mehr als ein Drittel verteuert.

Aber auch zyklische Aktien wie Geberit (+0,9 Prozent) und Schindler PS (+0,5 Prozent) werden gekauft. Die Aktien von Amrize (+0,9 Prozent) setzen ihren Erholungstrend fort. Am Vortag war der Kurs um rund 6 Prozent gestiegen. Grund waren Insiderkäufe. Gemäss einer Meldung der SIX gab es innerhalb einer Woche Management-Zukäufe bei den Aktien des in den USA tätigen Baustoffkonzerns im Gesamtwert von über 42 Millionen Franken.

Auf der anderen Seite kommen die Aktien von Partners Group (-2,3 Prozent) weiter nicht vom Fleck. Auch bei Straumann (-1,0 Prozent) geht es nach unten. Am Vortag war der Titel nach der Veröffentlichung des Halbjahresberichts massiv gefallen. Im Nachgang der Zahlen haben sich einige Analysten nun kritisch dazu geäussert.

Bis zu 0,8 Prozent schwächer notieren zudem VAT, Kühne + Nagel sowie Holcim.

Auf den hinteren Rängen legen die Aktien des Flughafen Zürich (+1,6 Prozent) zu. Sie profitieren von starken Zahlen. Der Flughafen hat im Juli gleich zwei neue Bestmarken geknackt: Der Tages- und der Monatsrekord sind gefallen. Auch auf Jahressicht steuert er auf den höchsten Stand aller Zeiten zu.

Peach Property (+7,7 Prozent) sind gefragt, nachdem sich die Immobiliengesellschaft eine grosse Finanzierung gesichert hat und damit nun wieder auf einem solideren Fundament stehen dürfte. Bei Polypeptide (+6,1 Prozent) sorgt eine Kaufempfehlung der UBS dafür, dass auch zwei Tage nach Bilanzvorlage die Anschlusskäufe nicht abreissen.

Die Aktien von Swissquote geben nach Zahlen um 3,3 Prozent nach. Die Onlinebank hat nach einem starken ersten Halbjahr die Ziele für das Gesamtjahr angehoben. Es ist von «Sell on good News» die Rede.

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(AWP)