Hinzu komme auch eine gewisse Unsicherheit nach der jüngsten Kurserholung. Denn die Indizes liegen derzeit etwa in dem Bereich, wo der starke Ausverkauf vor rund drei Wochen begann. «Die ersten Anleger halten derzeit ihren Zeh ins Wasser, um die Temperatur zu prüfen. Ohne die Zusicherung der US-Notenbank für eine erste Zinssenkung wird aber kaum jemand den Sprung ins kalte Wasser wagen», sagte ein Händler. Zudem liege noch ein US-Arbeitsmarktbericht zwischen Powells Rede in Jackson Hole und der nächsten Zinssitzung der US-Notenbank. Entsprechend dürfte sich auch die Unsicherheit über die Geldpolitik noch halten.

Gegen 11.00 Uhr steht der Leitindex SMI mit 0,08 Prozent auf 12'256,58 Punkten leicht im Minus. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt um 0,13 Prozent auf 1987,80 und der breiter gefasste SPI um 0,04 Prozent auf 16'283,77 Punkte. Mittlerweile hat sich die Waage mehr in Richtung Gewinner geneigt - im SLI sind 17 Titel im Plus, 12 im Minus und Swisscom unverändert.

Schlusslicht sind die Aktien von Alcon (-3,3 Prozent). Zwar ist der Augenheilkonzern im zweiten Quartal weiter gewachsen, erzielte mehr Gewinn und bestätigte den Ausblick. Analysten hatten sich aber teils noch mehr erhofft und so kommt es nach der starken Jahresperformance nun zu Gewinnmitnahmen in den Titeln.

Ein negativer Analystenkommentar sorgt bei Sonova (-1,1 Prozent) für Verluste. Morgan Stanley hat die Titel des Hörgeräteherstellers auf «Underweight» von «Equal Weight» und kappt das Kursziel auf 270 von 310 Franken. Die Titel seien im Konkurrenzvergleich hoch bewertet, moniert der Analyst und sieht zudem einigen Gegenwind für Sonova.

Unter den Gewinnern im SLI finden sich ohne Neuigkeiten neben VAT (+0,6 Prozent) auch SGS (+0,6 Prozent) und Schwergewicht Nestlé (+0,4 Prozent). Die Titel der Pharmakonzerne Roche und Novartis schwanken knapp um ihren Vortagesschluss.

In der zweiten Reihe legten eine Reihe von Unternehmen ihre Zahlen vor. Am unteren Ende liegen SoftwareOne (-4,5 Prozent). Das Unternehmen wird für schwache Zahlen und einen tieferen Ausblick abgestraft. Zudem gestalten sich Gespräche mit möglichen Kaufinteressenten offenbar schwierig. Auch Orior (-4,5 Prozent) stehen nach einer Senkung der Guidance und verfehlten Erwartungen unter Druck.

Derweil können Sensirion (+3,5 Prozent), Implenia (+3,0 Prozent) und BKW (+2,4 Prozent) mit ihren Zahlen punkten. Bei Implenia kommt es zudem im nächsten Jahr zu einem Führungswechsel, der intern geregelt und entsprechend beruhigt vom Markt zur Kenntnis genommen wird. Feintool (-0,9 Prozent) rutscht im Halbjahr nicht so stark in die Verlustzone wie befürchtet, bleibt einen Ausblick aber weiterhin schuldig.

Positiv fallen zudem noch die Aktien von Meier Tobler (+4,7 Prozent) auf. Das Unternehmen lanciert ein neues Rückkaufangebot zu einem Festpreis von 27 Franken je Namenaktie mit einem Volumen von bis zu 6 Millionen Franken.

Derweil profitieren Basilea (+3,6 Prozent) von der mittlerweile dritten Meilensteinzahlung für Cresemba im laufenden Jahr und Arbonia (+2,4 Prozent) von einer Hochstufung auf «Buy» durch Kepler Cheuvreux. Die Analysten sehen in dem Bauzulieferer zudem ein mögliches Übernahmeziel.

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(AWP)