Allerdings habe sich die generell Lage etwas beruhigen. Denn dank Schnäppchenjägern, die sich die höheren Renditen sichern wollten, sind die Anleiherenditen wieder etwas gesunken. Zudem scheint es im Handelsstreit zwischen den USA und China eine weitere Annäherung zu geben. Zwei hochrangige Diplomaten beider Länder hätten am Donnerstag miteinander telefoniert, erklärten Peking wie auch Washington. Allerdings wollten sich die Anleger vor dem Wochenschluss nicht aus dem Fenster lehnen. Wichtige Konjunkturdaten würden auch nicht veröffentlicht, und in den USA wie auch Grossbritannien steht ein langes Wochenende bevor. Am Montag bleiben dort die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. «Damit dürfte es heute wohl ruhig bleiben», meint ein Börsianer.
Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,17 Prozent höher auf 12'291,14 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf eine leicht negative Wochenbilanz zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,17 Prozent vor auf 2004,94 und der breite SPI um 0,25 Prozent auf 16'897,94 Zähler. 19 SLI-Titel ziehen an und elf geben nach.
Optisch unter Druck stehen Swatch (-2,9 Prozent oder 4,20 Fr.) und Partners Group (-3,1 Prozent oder 34,50 Fr.). Die beiden Aktien werden allerdings ex-Dividende von 4,50 respektive 42 Franken gehandelt.
Schwächere Kurse gibt es unter anderem beim Versicherer Swiss Life (-0,9 Prozent), Swiss Re (-0,3 Prozent) und Zurich (-0,3 Prozent) sowie dem Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli (PS -0,2 Prozent) oder Schindler PS (-0,2 Prozent) und den Anteilen der Swisscom (-1,0 Prozent).
Dagegen würden Aktien, die zuletzt nachgegeben hätten, die Einbussen wenigstens teilweise aufholen, heisst es am Markt. So würden die zyklischen Werte SGS (+1,2 Prozent), Sika (+1,1 Prozent), Adecco (+0,8 Prozent) oder VAT (+1,0 Prozent) wieder gekauft.
Aber auch defensivere Werte wie Sandoz (+1,3 Prozent), Givaudan (+1,0 Prozent), Nestlé (+0,5 Prozent) und Straumann (+0,7 Prozent) rücken vor und machen damit ebenfalls einen Teil der jüngsten Abschläge wieder wett. Zu den Gewinnern zählen zudem die Banken UBS (+0,7 Prozent) und Julius Bär (+0,6 Prozent).
Die schwergewichtigen Pharmawerte Roche (+0,5 Prozent) und Novartis (+0,3 Prozent) reihen sich bei den Gewinnern ein und sind zusammen mit Nestlé für den Gesamtmarkt eine gewisse Stütze.
Interessiert verfolgen die Anleger zudem die ausserordentlichen Generalversammlungen von Helvetia (-0,7 Prozent) und Baloise (-0,4 Prozent). Die Aktionäre stimmen heute über die Fusion der beiden Versicherer ab.
Auf den hinteren Rängen stechen Curatis (+15 Prozent) hervor. Das Biotech-Unternehmen hat sich nach einer Marktstudie positiv zu seinem Hoffnungsträger, dem Krebskandidaten Corticorelin (C-PBTE-01), geäussert.
Gefragt sind auch die Anteile von Polypeptide (+5,0 Prozent). Der Pharmazulieferer verschafft sich mehr finanzielle Flexibilität. Dazu wird der bestehende Kreditrahmen ausgeweitet und auch der Hauptaktionär Draupnir Holding verstärkt seine Unterstützung.
Dagegen sind LEM (-2,7 Prozent auf 763 Fr.) klar im Minus. Grund dafür ist eine Ratingsenkung von Kepler Cheuvreux. Der Broker hat die Empfehlung auf «Hold» von «Buy» und das Kursziel auf 850 von 1050 Franken reduziert.
pre/hr
(AWP)