Neben dem schwelenden Nahostkonflikt und der Angst vor einer Eskalation müsse sich der Markt zudem wohl mit einer späteren Zinssenkung in den USA abfinden. Fed-Chef Jerome Powell untermauerte diese Einschätzung: Es werde voraussichtlich länger dauern, bis man mit Blick auf die Inflation wieder Zuversicht an den Tag legen könne, sagte er am Dienstag. Es sei angemessen, der Geldpolitik mehr Zeit zu geben, damit diese ihre Wirkung entfalte.

Der SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,34 Prozent auf 11'234,89 Punkte. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, gewinnt 0,44 Prozent hinzu auf 1843,35 und der breite SPI 0,36 Prozent auf 14'915,65 Zähler. 21 der 30 SLI-Titel stehen dabei im Plus, 9 im Minus.

Weit oben im Kurstableau sind europaweit die Versicherer zu finden. Die Erwartung von länger höheren Zinsen helfe der Branche, meinen Händler. So gewinnen beispielsweise Zurich Insurance 1,7 Prozent hinzu, Swiss Re legen ebenfalls um 1,7 Prozent zu und auch Swiss Life (+0,9 Prozent) liegen im Plus.

Ebenfalls gefragt sind die beiden Uhrenkonzerne Richemont (+2,4 Prozent) an der SMI-Spitze und Swatch (+0,5 Prozent). Konkurrent LVMH waren nach eher unspektakulären Zahlen gefragt. Die Zahlen bestätigten laut Händlern eine Normalisierung des Geschäfts.

Derweil zeigen sich weder Roche GS (-0,5 Prozent) noch Novartis (-0,5 Prozent) von neuen Daten zu ihren Medikamenten erfreut. Rund eine Woche vor den Quartalszahlen beider Pharmagiganten warten Investoren wohl lieber ab. Beim dritten Schwergewicht Nestlé (+0,5 Prozent) stehen die Vorzeichen derweil auf grün.

Bei den Techwerten halten sich Anleger erneut eher zurück, nachdem sich die Nachfrage beim niederländischen Chipausrüster ASML schwächer als erwartet entwickelt hatte. Allerdings dämmten die Papiere ihre frühen Verluste ein. VAT (+0,2 Prozent) erholten sich, nachdem sie im frühen Handel noch deutlich gefallen waren, Logitech (-0,2 Prozent) oder Coltene (-0,4 Prozent) geben nur noch leicht nach.

In der zweiten Reihe kämpft Idorsia (-7,0 Prozent) noch immer mit der finanziell schwierigen Lage. Laut Händlern gebe es derzeit kaum einen Schimmer Hoffnung, wie sich das Unternehmen mit weiterhin schwachen Umsätzen die nötige Finanzierung beschaffen wolle. Derweil will Idorsia die Bedingungen der ausstehenden Wandelanleihe ändern, um mehr Flexibilität zu erhalten.

Unter Druck stehen nach einem negativen Analystenkommentar auch Bucher (-0,7 Prozent). Die Analysten von Kepler Cheuvreux erwarten, dass die Ende des Monats anstehenden Zahlen zum ersten Quartal eine Verlangsamung des Auftragseingangs auf breiter Front zeigen und kappen daher ihre Einstufung auf «Hold» von «Buy».

dm/rw

(AWP)