So steht am Nachmittag sowohl der ISM-Dienstleistungsindex als auch der ADP-Beschäftigungsbericht an. Während letzterer ein Fingerzeig für den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag ist, kommt dem Service-Index als langjährige Stütze des US-Wachstums ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. Auch wenn der Index zunehmen könnte, sollte dies nicht über das vergleichsweise gedämpfte Niveau hinwegtäuschen, schreibt die Helaba. Im Hintergrund schwelt derweil weiter der US-Zollstreit mit China und der EU. Anleger hätten sich hier aber mittlerweile ein «recht dickes Fell» zugelegt, heisst es im Handel.

Der SMI notiert gegen 10.55 Uhr um 0,38 Prozent höher bei 12'286,41 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht mit 0,41 Prozent auf 2004,64 Punkte im Plus, während der breite SPI 0,44 Prozent auf 16'933,32 Punkte zulegt.

An der Spitze im SLI stehen die Aktien von VAT (+2,0 Prozent). Sie sind neben anderen Techwerten wie auch Logitech (+0,6 Prozent) und Halbleiterhersteller oder -zulieferer aus der zweiten Reihe wie AMS Osram (+4,7 Prozent), Comet (+1,5 Prozent) oder Inficon (+1,9 Prozent) gefragt. Rückenwind kommt einmal mehr von den US-Branchenführern. Positive Nachrichten gab es von Broadcom: Das US-Unternehmen startete mit der Auslieferung einer neuen Version ihres Switch-Chips für Rechenzentren. Zudem übertraf der Server-Anbieter Hewlett Packard Enterprise die Erwartungen.

Das weitere Gewinnerfeld ist bunt durchmischt. So setzen Geberit (+1,3 Prozent) ihren Anstieg fort und erklimmen ein weiteres Mehrjahreshoch. Der Sanitärtechnikkonzern gilt als einer der Profiteure von einer Stimmungsaufhellung im europäischen Bausektor und dürfte insbesondere vom deutschen Infrastrukturpaket profitieren. Ansonsten zeigen sich noch Adecco (+1,2 Prozent), ABB (+1,3 Prozent), Straumann (+1,7 Prozent) und die zuletzt immer wieder unter Druck stehenden Swatch (+1,2 Prozent) im grünen Bereich.

Schlusslicht bilden indes die Titel von Julius Bär (-1,1 Prozent). Diese waren allerdings am Vortag stark gestiegen, nachdem die Bank mit einem Strategie-Update neue Mittelfristziele veröffentlicht hatte. Auch UBS (-0,3 Prozent) zeigen eine leichte Schwäche nach dem Plus von über 5 Prozent am Vortag. Die defensiven Nestlé (+0,2 Prozent) und Swisscom (+0,2 Prozent) kommen indes kaum vom Fleck.

Während das Pharma-Schwergewicht Novartis (-0,2 Prozent) leicht zurücksetzt, legen Roche GS (+0,8 Prozent) zu. Letzteren Titeln kommt eine Zulassungserweiterung der EU-Kommission zugute. Neu sind für das Mittel Evrysdi (Risdiplam) zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) auch die einfacher zu lagernden Tabletten zugelassen.

In der zweiten Reihe rücken DocMorris (+0,1 Prozent) mit zwei gegenläufigen Analystenkommentaren in den Blick. Während Baader Helvea die nach der Kapitalerhöhung verbesserte Finanzlage hervorhebt, warnt Kepler Cheuvreux vor strukturellen Risiken durch die Einführung der Gesundheits-ID in Deutschland. Dies macht insbesondere auch Konkurrent Redcare zu schaffen, die zweistellig nachgeben.

Für die Aktien von Kardex (+3,3 Prozent auf 251,50 Fr.) geht es nach einer Hochstufung durch Jefferies nach oben. Die Analysten raten mit einem neuen Kursziel von 300 Franken nun zum Kauf der Titel. Es gebe erste Anzeichen einer Erholung im Lagerlogistik-Bereich, heisst es zur Begründung.

Hingegen sind Orior (-0,6 Prozent) noch immer auf der Suche nach einer Bodenbildung. Die Analysten von Octavian raten denn auch in einer Ersteinschätzung weiter zu einer abwartenden Haltung.

dm/ys

(AWP)