Im Blickpunkt steht weiterhin die angespannte politische Situation im hochverschuldeten Nachbarland Frankreich. Die Märkte seien indes vom dortigen Stillstand kaum überrascht und hätten akzeptiert, dass die Situation bis zur nächsten Präsidentschaftswahl im Jahr 2027 eingefroren bleibe, so ein Kommentar von Natixis. Das Gefühl eines «Déjà-vu» überwiege, und es komme deshalb auch keine Panik auf. Aber ob Chaos in Frankreich, Shutdown in den USA oder eine neue Premierministerin in Japan - überstrahlt würden all diese Ereignisse vom Deal zwischen OpenAI und AMD vom Vortag, schreibt die Onlinebank Swissquote.
Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr 0,07 Prozent tiefer bei 12'542,64 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, gibt 0,08 Prozent auf 2036,89 Punkte nach und der breite SPI 0,05 Prozent auf 17'282,76 Punkte. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.
Mit Novartis (-0,7 Prozent) und den GS von Roche (-0,4 Prozent) bremsen vor allem die Gewinnmitnahmen in den gewichtigen Pharmariesen den Gesamtmarkt aus. Bei Roche kommt eine moderate Kurszielsenkung durch Goldman Sachs bei einem bestätigten Rating «Sell» als Belastung hinzu. Derweil stehen Sandoz (-1,3 Prozent) nach den Gewinnen der Vortage am stärksten unter Druck.
Auch Amrize (-1,2 Prozent auf 38,17 Fr.) büssen etwas deutlicher an Terrain ein. Am Berichtstag sorgt ein eher zurückhaltender Kommentar von Barclays für Gegenwind. Die britische Bank hat die Abdeckung des Titels mit der Einstufung «Equal Weight» und einem Kursziel von 41 Franken aufgenommen. Im Kommentar wird die vorsichtige Haltung mit verschiedenen Herausforderungen wie den Zementpreisen oder dem sich abschwächenden Ausblick auf die Baukonjunktur in den USA begründet.
Auch bei den innerhalb von sechs Tagen um 18 Prozent hochgeschossenen VAT (-0,9 Prozent) ist die Luft vorerst draussen. Die Empfehlung «Buy» durch die Citigroup bei der Ersteinstufung hilft da kaum. Die Bank nennt unter anderem folgenden Grund für die positive Einschätzung: Das zyklische/geopolitische Risiko werde wahrscheinlich überschätzt, so dass die Endmärkte das Wachstum aus der aktuellen Talsohle heraus antreiben dürften.
Auch bei Logitech (-0,7 Prozent) werden Gewinne der Vorwoche mitgenommen.
Das Gewinnerfeld wird unterdessen von Givaudan (+1,4 Prozent) angeführt. Dass diese Aktien das Gewinnerfeld anführen, hat in diesem Jahr eher Seltenheitswert, wenn man sich die bisherige Jahresperformance von -18 Prozent anschaut. Sie gehören damit zu den drei grössten Verlieren im bisherigen Jahresverlauf. Aber offenbar findet das Management bei dem derzeit stattfindenden Kapitalmarkttag in den USA den richtigen Ton, um Analysten und Investoren zu überzeugen.
Gut gesucht sind darüber hinaus Swatch (+0,9 Prozent) und Richemont (+0,8 Prozent) sowie Lindt & Sprüngli (+0,9 Prozent).
Im breiten Markt holen Cicor (+8,8 Prozent) nach einer gegen den Trend schwachen Vorwoche jene Verluste mehr als auf. Ähnlich ergeht es mit Adval Tech (5,9 Prozent) einem weiteren Industrietitel.
Stadler rücken (+0,8 Prozent) nach einem Grossauftrag für Trams aus Helsinki etwas vor.
cf/hr
(AWP)