Der Arbeitsmarktbericht für August könnte weiteren Aufschluss über die Geldpolitik der US-Notenbank Fed geben. Mitte September steht die nächste Fed-Sitzung auf der Agenda. Derzeit gilt es am Markt als nahezu ausgemacht, dass die Währungshüter erstmals im laufenden Jahr den Leitzins senken werden. Die am Donnerstag publizierten US-Daten hätten diese Erwartungen nicht gedämpft - im Gegenteil.
Der Leitindex SMI schloss 1,50 Prozent höher bei 12'384,47 Punkten und damit gut 40 Zähler unter dem Tageshoch. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, legte um 1,39 Prozent zu auf 2026,99 und der breite SPI 1,36 Prozent auf 17'119,84 Punkte. Im SLI schlossen 28 Titel im Plus.
Getragen wurde der Markt von den Gewinnen schwergewichtiger Titel wie Roche GS (+2,3 Prozent) und Novartis (+0,8 Prozent). Händler verwiesen bei Roche auf verteidigende Kommentare seitens von Bernstein SocGen und der Bank of America.
Die Aktien von Schwergewicht Nestlé (+1,6 Prozent) setzten zu einer Erholungsbewegung an nach den jüngsten Verlusten im Zusammenhang mit dem abruptem CEO-Wechsel.
Gesucht wurden aber auch die PS von Lindt & Sprüngli (+1,2 Prozent) und Barry Callebaut (+1,0 Prozent). Hier erwähnten Händler die seit Dezember gesunkenen Kakaopreise als möglichen Kurstreiber.
ABB (+2,8 Prozent auf 55,06 Fr.) profitierten davon, dass die Citigroup den Titel auf die «positive Catalyst Watch» gesetzt hat. Dies verhalf diesem auch auf ein neues Rekordhoch bei 55,20 Franken.
Stark gefragt waren auch die Anteile von Givaudan (+1,3 Prozent), Sonova (+1,9 Prozent), Straumann (+1,8 Prozent) und SIG (+0,9 Prozent). Sie wiesen allerdings im laufenden Jahr noch immer eine negative Performance auf, hiess es.
Auch bei den Finanzwerten kam es zu einer Gegenbewegung. Die Aktien der Versicherer Swiss Life (+1,6 Prozent), Swiss Re (+1,6 Prozent) und Zurich (+1,7 Prozent) stiegen deutlich; UBS verteuerten sich gar um 2,0 Prozent.
Auf der anderen Seite gaben Partners Group um 0,4 Prozent nach. Händler zeigten sich überrascht, wie schnell die anfängliche Zahlen-Euphorie vom vergangenen Dienstag wieder verflogen ist. Die Börse stelle sich wohl auf ein schwierigeres konjunkturelles Umfeld für Risikokapitalanlagen ein, hiess es.
In der zweiten Reihe sorgten Analystenvoten für Musik; Dormakaba (+2,7 Prozent) fielen dabei positiv auf. Kepler Cheuvreux hat die Empfehlung auf «Buy» von «Hold» hochgesetzt und Berenberg das Kursziel angehoben und die Einstufung auf «Buy» belassen.
Interroll (+4,3 Prozent) stiegen nach der Hochstufung auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» durch die ZKB. Deutlich tiefer schlossen dagegen Valiant (-4,0 Prozent). Kepler Cheuvreux hat das Rating für die Bankengruppe auf «Reduce» von «Hold» reduziert.
Cicor (-4,9 Prozent) stehen schon seit mehreren Tagen unter Druck. Händlern zufolge treffen aus Branchenkreisen Warnungen ein, wonach die Hoffnungen auf grosse Rüstungsaufträge übertrieben sein könnten.
ra/to
(AWP)