Allerdings hätten viele Investoren nach einem starken Juli halt einfach auch ihre Gewinne mitnehmen wollen. Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten zeichneten derweil das Bild einer weiterhin relativ robusten amerikanischen Wirtschaft, wobei nicht alle Daten ganz so optimistisch interpretiert wurden. Einige Analysten sahen gar bereits Vorboten einer deutlicheren Abkühlung, da die Zahl der neu geschaffenen Stellen etwas unter den Erwartungen zurückblieb. Für die US-Notenbank Fed dürfte jedenfalls im September keine Notwendigkeit bestehen, weiter an der Zinsschraube zu drehen, meinte ein Analyst.

Der SMI legte zum Handelsschluss 0,10 Prozent auf 11'098,48 Punkte zu, im Tagestief war er bis auf 11'009 gefallen. Trotz dem versöhnlichen Wochenschluss verlor der SMI in der wegen des Nationalfeiertages verkürzten Handelswoche 1,9 Prozent, wobei es vor allem am Mittwoch und Donnerstag deutlicher nach unten ging.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, avancierte etwas deutlicher, und zwar um 0,48 Prozent auf 1759,59 Punkte, und der breite SPI um 0,13 Prozent auf 14'655,16 Zähler. Unter den 30 Blue Chips gab es bei Handelsschluss 23 Gewinner und nur sieben Verlierer.

Die grössten Gewinne bei den Blue Chips gingen am Freitag an Sika (+4.0%). Der Bauchemie-Hersteller hat vorbörslich seine Halbjahreszahlen veröffentlicht und dabei insgesamt eher unter den Erwartungen abgeschnitten. Die Aktie eröffnete denn auch klar im Minus, legte dann aber über den ganzen Tag kontinuierlich zu. Vor allem nach der Investorenkonferenz am Nachmittag gab es nochmals einen Schub nach oben. Im Markt wurde die Kursentwicklung auch damit begründet, dass die schnelle Interpretation der Daten nach der erstmaligen Integration von MBCC schwierig gewesen sei.

Dahinter folgten mit dem Technologie-Unternehmen VAT (+2,7%), dem Private-Equity-Haus Partners Group (+2,0%) und dem Lebensversicherer Swiss Life (+1,7%) Titel aus verschiedenen Branchen. Auch für Straumann, Geberit und UBS gab es zum Schluss stattliche Gewinne zwischen 1,5 bis 1,7 Prozent.

Grösster Verlierer waren derweil den ganzen Tag Swiss Re (-1,6%). Der Rückversicherer hat das erste Halbjahr nach Meinung von Analysten zwar einigermassen solide abgeschlossen; es hätten aber positive Überraschungen gefehlt, um dem Kurs neues Leben einzuhauchen, hiess es am Markt. Die Aktie hatte bereits im Vorfeld der Zahlen ziemlich geschwächelt.

Einmal mehr erwiesen sich zudem die Schwergewichte im Index als Bremsklötze. Sowohl Nestlé (-1,1%) wie auch Roche (-0,7%) wurden erneut verkauft, nachdem sie bereits am Vortag auf den Verkaufslisten gestanden hatten. Etwas besser hielten sich hingegen Novartis (+0,01%). Bei Nestlé machten Händler einen negativen Kommentar von Bernstein für das Minus verantwortlich, zudem berichteten Börsenprofis erneut von Abgabedruck über die Index-Futures.

In den hinteren Reihen waren die Aktien des Biotechunternehmen Newron (+5,5%) nach Zahlen gesucht, während diejenigen des Reisedetailhändlers Dufry (-1,1%) deswegen etwas unter Druck standen. Grössere Gewinne gab es sonst u.a. für GAM (+5,2%), Valartis (+4,0%) oder Bachem (+3,6%), grössere Abgaben dagegen für die Biotech-Titel Kuros (-11%), Kinarus (-9,5%) oder Xlife (-8,4%).

uh/cg