In den USA ist die Zahl der offenen Stellen im Dezember unerwartet gestiegen. Dies könnte ein Signal für einen weiter robusten Arbeitsmarktes sein, was eher gegen eine baldige Leitzinssenkung durch die US-Notenbank sprechen würde. Das Fed wird am Mittwoch seine Zinsentscheidung bekannt geben. Ökonomen rechnen mit einem unveränderten Leitzins. Zudem stehen am (heutigen) Abend in den USA nach Börsenschluss die Quartalszahlen von Microsoft und Alphabet an. In den kommenden Tagen folgen dann Apple, Amazon und Meta. Und die Big Techs müssen nach Meinung des Brokers IG liefern, um ihre mittlerweile astronomischen Bewertungen zu rechtfertigen. Bei bösen Überraschungen könnte die Rekordjagd an der US-Technologiebörse ein abruptes Ende finden.

Der SMI schloss um 0,12 Prozent höher auf 11'443,13 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,25 Prozent zu auf 1825,35 und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 14'897,74 Zähler. 17 Gewinnern standen im SLI 13 Verlierer gegenüber. Die Handelsvolumina waren dünn und erreichten knapp die Hälfte eines normalen Börsentages.

An der Spitze der Gewinner standen bei Handelsschluss Partners Group (+3,1 Prozent). Die Zinsentspannung in den USA vor dem Fed-Entscheid helfe diesen Aktien, erklärten Händler. Dahinter folgten Swiss Life (+1,4 Prozent auf 620,40 Franken), die von einer Kurszielerhöhung von Berenberg auf 685 Franken (621 Fr.) profitierten. Der zuständige Analyst rechnet mit einem weiteren Jahr mit starker Performance. Die beiden Luxusgüterkonzerne Richemont (+1,3 Prozent) und Swatch (+0,9 Prozent) zeigten Kursgewinne nach den jüngsten Exportdaten für Schweizer Uhren.

UBS (+1,3 Prozent) und Julius Bär (+1,2 Prozent) wurden im Kielwasser steigender Bankaktien in Europa nach oben gezogen. Julius Bär wird am Donnerstag Zahlen vorlegen. Die Privatbank wird dann vor allem auch offenlegen müssen, welche Verluste ihr die Kredite an die insolvente Signa-Gruppe beschert haben.

ABB (+1,0 Prozent) waren gesucht vor ihren Quartalszahlen vom Donnerstag. Holcim (+0,9 Prozent) bauten die Gewinne nach dem Kurssprung des Vortags aus, als der Konzern die Abspaltung des stark wachsenden Nordamerika-Geschäfts bekannt gegeben hatte.

SGS (+0,8 Prozent) wurden von mehreren Analysten heraufgestuft und mit einem deutlich höheren Kursziel versehen. Er werte den Chefwechsel als positiv, erklärte der zuständige Stifel-Analyst.

Bremsklötze im SMI waren indes die Schwergewichte Novartis (-0,3 Prozent) und Nestlé (-0,4 Prozent). Roche schlossen hauchdünn im Minus (GS -0,02 Prozent) zu. Bei den Pharmakonzernen blieben die Anleger an der Seitenlinie vor den Quartalsergebnissen. Novartis werden am Mittwoch die Jahreszahlen vorlegen, Roche am Donnerstag. Sandoz waren ebenfalls unter Druck (-1,4 Prozent).

Ausserdem zogen Zurich (-1,3 Prozent) den Leitindex nach unten. Beim Assekuranzkonzern ist der geplante Verkauf von Lebensversicherungspolicen in Deutschland an die Viridium Gruppe geplatzt. Zudem hat Jefferies das Kursziel gesenkt.

Die rote Laterne fasste indes Givaudan (-1,7 Prozent). Händler berichteten von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der letzten Tage. Es gebe Umschichtungen innerhalb des europäischen Chemiesektors, die den Kurs der Genfer belasten würden.

Am breiten Markt legten Avolta um 4,3 Prozent zu. Einige Leerverkäufer seien von der Stifel-Heraufstufung auf dem falschen Fuss erwischt worden, erklärten Börsianer. Noch stärker nach oben ging es mit der Jurassischen Kantonalbank (+10,8 Prozent), die ihren Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert hatte.

Auf der anderen Seite tauchten Mobilezone nach einer Herabstufung und Kurszielsenkung deutlich um 7,7 Prozent. Bellevue büssten nach einer Gewinnwarnung und Dividendenkürzung 4,1 Prozent ein.

jb/rw

(AWP)