Händler beschrieben das Geschäft als ruhig. Denn es fehlten Impulse, nachdem am Vortag die Wall Street wegen Thanksgiving geschlossen war und am heutigen «Black Friday» nur ein verkürzter Handel stattfand. Mit Beginn des Weihnachtsmonats könnte sich nun doch noch ein Aufschwung durchsetzen, meinte ein Händler. Die kommenden Tage dürften spannend werden. Mit dem «Black Friday» habe das wichtige Weihnachtsgeschäft begonnen. Zudem stehen kommende Woche mit den US-Arbeitsmarktdaten wieder starke Impulsgeber auf dem Programm. «Begraben ist die Hoffnung auf ein Jahresendrally auf jeden Fall noch nicht», meinte ein Händler.
Der Leitindex SMI schlosss um 0,46 Prozent höher bei 11'764,20 Punkten und damit auf Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,51 Prozent vor auf 1940,56 und der breit gefasste SPI um 0,45 Prozent auf 15'672,48 Zähler. Im SLI legten 20 Titel zu, neun gaben nach und SGS waren unverändert.
Die stärksten Abgaben bei den Blue Chips gab es bei SIG (-1,5 Prozent). Ein Händler verwies auf den volatilen Kursverlauf und sagte, die Aktien des Getränkeabfüll-Spezialisten zählten zu den zehn am meisten leer verkauften Schweizer Aktien.
Die Aktien von Julius Bär (-0,5 Prozent auf 58,30 Fr.) konsolidierten den jüngsten Anstieg, wie es im Handel hiess. Der Titel hatte erst am Vortag seit langem wieder einmal die Marke von 58 Franken überwunden.
Auch bei Sandoz (-0,3 Prozent) war mit Verweis auf die starke Kursentwicklung im 2024 von Gewinnmitnahmen die Rede.
Gebremst wurde der Gesamtmarkt von den Schwergewichten. Allerdings konnten Nestlé (-0,2 Prozent) und Novartis (-0,1 Prozent) die Verluste zum Schluss klar eingrenzen. Roche (+0,6 Prozent) drehten gar ins Plus.
Swiss Life (+0,03 Prozent) konnten die Abschläge gar wettmachen. Sie litten laut Händlern zeitweise unter der Rating-Senkung auf «Marktgewichten» durch die ZKB aus Bewertungsüberlegungen.
Festere Kurse gab es für die Aktien von ABB (+1,7 Prozent). Die Bank of America empfahl die Papiere neu zum Kauf. ABB gehöre zu den Favoriten für das Jahr 2025, hiess es in der Studie.
Ebenfalls zu höheren Kursen bewertet wurden die Finanztitel Partners Group (+1,2 Prozent), UBS (+1,4 Prozent) sowie die beiden Luxusgüterwerte Swatch (+0,4 Prozent) und Richemont (+1,2 Prozent). UBS näherten sich mit 28,48 Franken wieder ihrem Mehrjahreshoch bei 28,57 Franken von Ende Oktober.
Gefragt waren aber auch Lonza, Geberit und Lindt & Sprüngli PS, wie ein Kursplus zwischen 1,2 und 0,6 Prozent zeigte.
Auf den hinteren Reihen legten Pierer Mobility um gut einen Fünftel zu. Pierer hat für die Tochter KTM den Antrag auf ein Insolvenzverfahren eingereicht. Damit flüchtet sich der in schwerer Geldnot steckende Motorradhersteller in den Gläubigerschutz.
Beim angeschlagenen Immobilienunternehmen Peach Property (-33 Prozent) läuft seit Freitag eine Kapitalerhöhung über gut 100 Millionen Franken. Die Aktien wurden entsprechend ohne die Bezugsrechte gehandelt.
Die Aktien des Börsenrückkehrers Sunrise (+1,8 Prozent) wurden per Freitagabend in den SPI aufgenommen.
Dottikon ES (-2,7 Prozent) standen nach Zahlen unter Druck. Der Aargauer Pharmazulieferer hat im ersten Halbjahr 2024/25 bei einem etwas höheren Umsatz einen Gewinnrückgang verbucht. Mit Blick in die Zukunft rechnet aber das Unternehmen aber mit Wachstum und baut daher seine Kapazitäten aus.
pre/tp
(AWP)