Nicht nur in der Schweiz, auch in den USA steht die Geldpolitik derzeit weiter im Fokus. Dort gibt es anhaltende Befürchtungen über eine noch länger restriktivere Geldpolitik. Als Grund nannten Händler Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Mittwoch. Der Fed-Chef hatte vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses bekräftigt, dass die Zeichen bis Jahresende auf weiter steigende Leitzinsen hindeuten. Entsprechend zeigten sich die US-Anleger auch am Donnerstag von ihrer zurückhaltenden Seite. "Man spürte etwas Verunsicherung unter den Marktteilnehmern, allerdings keine grosse Nervosität", sagte ein Händler.

Der SMI schloss schliesslich um 0,09 Prozent höher auf 11'183,42 Punkten. Sein Tagestief erreichte er in etwa mit dem SNB-Zinsentscheid um 09.30 Uhr bei etwa 11'070 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,10 Prozent auf 1740,62 und der breite SPI um 0,05 Prozent auf 14'713,46 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gab die eine Hälfte nach, die andere legte zu.

Der Fokus lag auf den Papieren von Logitech. Sie schlossen 2,9 Prozent höher und waren grösste Gewinner unter den Blue Chips. Der Hersteller von Computerzubehör hatte am Vorabend ein neues Aktienrückkaufprogram über 1 Milliarde US-Dollar angekündigt. Analysten begrüssten den Schritt als Zeichen einer aktionärsfreundlichen Politik, wonach überschüssige Mittel an die Anteilseigner zurückgeführt würden.

Ebenfalls im Plus schlossen Richemont (+1,8%), nachdem JPMorgan die Empfehlung "Overweight" bestätigte und den Titel auf die "Positive Catalyst Watch"-Liste setzte. Branchennachbar Swatch (+1,3%) profitierte ebenfalls.

Für Straumann (+1,7%) hatte der Tag tiefrot begonnen, doch drehte der Wind schnell. Bis Börsenschluss arbeiteten sich die Papiere kontinuierlich nach oben. Zwischen 0,4 bis 1,1 Prozent im Plus schlossen Givaudan, Adecco, Alcon, Sonova und Swiss Re.

Steil bergab ging es am Berichtstag hingegen mit den Finanztiteln wie Julius Baer und UBS (je -1,1%). Und grössere Verluste waren auch bei VAT (-1,0%) auszumachen. Grund waren laut Händlern primär die Zinssorgen in den USA, die dem Wachstumswert zu schaffen machten.

Knapp im Minus schlossen auch die Papiere des Rolltreppen- und Liftkonzerns Schindler (-0,1%). Sie fielen zuletzt gehäuft durch Insiderkäufe auf. Die Börsenaufsicht gab am Mittwoch einen weiteren millionenschweren Kauf von Schindler-PS bekannt, was den Papieren vorerst allerdings keinen Aufschub verlieh.

Derweil präsentierte sich die Lage bei den Indexschwergewichten Novartis (-0,5%), Nestlé (+0,1%) und Roche (+0,4%) uneinheitlich. Letztere wurden von vorsichtigen Aussagen des CFO an einer Investorenkonferenz nicht ausgebremst.

Am breiten Markt lag der Fokus auf Idorsia (+0,2% auf 7,59 Franken). Die Papier erholten sich im Tagesverlauf von ihrem frühen Absturz auf 7,17 Franken. Morgan Stanley hatte die Abdeckung der Aktien der Biotechfirma mit dem Rating "Underweight" und einem Kursziel von 7,00 Franken wieder aufgenommen.

Cosmo schlossen hingegen im Minus (-1,1%). Das Biopharmaunternehmen hat einen weiteren Markt für seine Akne-Creme Winlevi erschlossen, was jedoch keinen Schub verlieh.

Auffällige Bewegungen gab es in den hinteren Rängen ansonsten bei Valartis (+5,0%), DocMorris (+4,4%) oder Highlight Event (-6,3%) sowie Ascom (-4,8%).

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