Die US-Notenbank Fed eröffnet um 20 Uhr den Reigen der Zentralbankentscheidungen, bei denen diese Tage fünf der G10-Zentralbanken zu ihrer regulären Sitzung zusammen kommen. Am morgigen Donnerstag folgen unter anderem die EZB und die SNB. Auch von diesen Zentralbanken werden keine Änderungen erwartet. Im Fokus stehen die Kommentare der Währungshüter. Davon werden Signale zur Geldpolitik im neuen Jahr erhofft. Viele Anleger erwarten schon im Frühjahr erste Zinssenkungen, die die Wirtschaft bei einer zugleich rückläufigen Inflation stützen sollen. Die jüngste Hausse an den Börsen sei von diesen Erwartungen getragen worden. Doch dies könnte etwas übertrieben sein, hiess es dazu in einem Kommentar. «Die Währungshüter dürften versuchen, die Erwartungen etwas zu dämpfen und zeitlich nach hinten zu schieben.»

Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch bei 11'255,5 Punkten noch um 0,34 Prozent höher auf 11'188,91 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI legte 0,56 Prozent zu auf 1772,61 und der breite SPI 0,27 Prozent auf 14'586,00 Zähler. 22 SLI-Werte beendeten den Handel zu höheren und acht zu tieferen Kursen.

An der Spitze der Blue Chips standen Wachstumswerte wie Sonova, Alcon und Straumann, sowie Techtitel wie VAT und Logitech mit einem Kursplus zwischen 2,3 und 0,9 Prozent. Logitech profitierten zudem von einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley.

Weit oben standen zudem die Aktien des Arzneimittelherstellers Sandoz (+1,4 Prozent), der zyklischen Sika (+1,6 Prozent) und Kühne + Nagel (+0,9 Prozent). Zu den Gewinnern zählten ausserdem die Titel der auf alternative Anlagen spezialisierten Partners Group (+1,0 Prozent).

Die Papiere des Luxusgüterkonzerns Richemont rückten um 1,4 Prozent vor auf 119,35 Franken. Julius Bär hatte die Kaufempfehlung bestätigt. Dagegen wurden Swatch (-0,5 Prozent auf 228,50 Fr.) von JPMorgan gebremst. Die Bank hatte das Kursziel auf 275 von 315 Franken reduziert.

Eine gute Stütze boten dem Markt die Aktien des Pharma-Schwergewichts Novartis (+0,9 Prozent). Dagegen belasteten die Genussscheine von Konkurrentin Roche (-0,4 Prozent) und des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers Nestlé (-0,5 Prozent) den Gesamtmarkt.

Bei den Finanzwerten hoben sich Swiss Life (+0,9 Prozent) positiv ab. Aber auch Zurich, Swiss Re und UBS tendierten freundlich. zudem reihten sich Julius Bär (+0,4 Prozent) bei den Gewinnern ein.

Auf der anderen Seite waren neben Roche und Nestlé auch Lonza (-0,4 Prozent), SGS (-0,4 Prozent), Lindt & Sprüngli (-0,2 Prozent) sowie Swisscom (-0,2 Prozent) schwächer.

Auf den hinteren Reihen fielen AMS Osram (-3,3 Prozent auf 1,89 Fr.) auf. Der Sensorenhersteller hat seinen Finanzierungsplan abgeschlossen und insgesamt rund 2,25 Milliarden Euro erhalten. Bernstein hat das Kursziel auf 2 von 4 Franken gesenkt. Der Ausblick für 2024 sei zwar positiv, aber die Früchte der neuen finanziellen Basis könnten erst in den Jahren 2025 und 2026 geerntet werden.

Meyer Burger (-14 Prozent) sackten deutlich ab. Zunächst hatten Deckungskäufe und die Hoffnung, dass die Solarbranche in Deutschland doch noch staatliche Fördermittel erhalte, für Auftrieb gesorgt, meinte ein Händler. Die Anteile von Lalique (+13,3 Prozent) reagierten derweil positiv auf den Ausbau der Beteiligung eines Grossaktionärs.

Die erstmals gehandelten Aktien der R&S Group Holding gewannen 13 Prozent auf 11,40 Franken. Sie starteten mit 10,30 Franken und stiegen im Verlauf bis 11,50 Franken. R&S ist aus der Spac-Gesellschaft VT5 hervorgegangen, die das im Strombereich tätige Unternehmen übernommen hat.

pre/mk

(AWP)