Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten blieben aber das Hauptthema an den Märkten, hiess es weiter. «Es mag jetzt ruhiger erscheinen, aber wenn sich der Krieg auf andere Teile der Region ausweitet, bedeutet das mehr Druck auf den Ölpreis und mehr Unsicherheit, mit der der Markt umgehen muss», sagte ein Analyst. Dabei dürften die Inflationsängste wieder steigen. Die Risikoaversion dürfte daher weiterhin überwiegen und sichere Häfen tendenziell gefragt bleiben. Zudem nehme die Berichtssaison zum dritten Quartal in den kommenden Tagen Fahrt auf. Allerdings dürfte auch diese von der Angst vor einer Eskalation der Gewalt im Gazastreifen überschattet sein.

Der SMI, der im Verlauf bis 10'842 Punkte gefallen war, schloss um 0,10 Prozent tiefer auf 10'889,03 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann dagegen 0,14 Prozent auf 1704,75 Zähler, während der breite SPI mit 14'235,61 Punkten (-0,03 Prozent) auf der Stelle trat. 13 SLI-Werte legten zu, 15 gaben nach und zwei (Logitech und Swiss Life) waren unverändert.

An der Spitze der Gewinner im SLI standen Sandoz, die um 5,6 Prozent auf 29,37 Franken stiegen. Kurzzeitig erreichten sie gar einen Höchstkurs von 30 Franken. Dies bedeutet gegenüber dem Eröffnungskurs am ersten Handelstag am 4. Oktober ein Plus von einem Viertel. 30 Franken entsprach auch dem Wert, den zahlreiche Analysten vor dem Börsenstart geschätzt hatten.

Daneben waren mit Straumann (+1,6 Prozent) und Alcon (+1,2 Prozent) weitere Vertreter aus der Lifesciences-Branche gefragt. Die Citigroup hatte zudem die Kaufempfehlung für Alcon bestätigt. Die Titel des Pharmazulieferers Lonza (+1,9 Prozent) waren am Tag vor dem Kapitalmarkttag ebenfalls gesucht. Am Freitag hatte eine Gewinnwarnung der deutschen Sartorius noch der gesamten Branche zugesetzt.

Bei der UBS (+1,9 Prozent auf 22,45 Fr.) sorgte die RBC mit einer Kaufempfehlung mit Kursziel 30 Franken für Aufwind.

Den grössten Abschlag verzeichneten die Inhaberaktien von Roche (-1,7 Prozent). Auch der «Bon Roche» (-1,1 Prozent) büsste Terrain. Zeitweise betrug das Minus 2 Prozent. Auch der Titel von Konkurrent Novartis (-0,4 Prozent) gab nach. Händler sprachen von einer allgemeinen Zurückhaltung im Pharmabereich nach der Gewinnwarnung von Pfizer. Zudem hätten sich die Anleger vor dem Quartalsbericht am Donnerstag von den Roche-Papieren getrennt.

Das Schwergewicht Nestlé (-0,3 Prozent) sorgte ebenfalls für Druck auf den SMI, konnte sich zum Schluss aber fast wieder erholen.

Schwach notierten zudem die Anteile des Vakuumventilherstellers VAT (-1,5 Prozent), des Rückversicherers Swiss Re (-0,7 Prozent) und der zyklischen ABB (-0,8 Prozent) und Schindler (-1,2 Prozent). Nestlé und die beiden letzteren legen in den kommenden Tagen den Zwischenbericht vor.

In der zweiten Reihe gewannen die Aktien von SoftwareOne (+5,3 Prozent). Das Unternehmen hat laut der Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche nicht-bindende Angebote von den Private-Equity-Firmen Bain Capital und Apax Partners erhalten.

Weiter gefragt waren Santhera (+12,5 Prozent). Händler berichteten von spekulativen Anschlusskäufen im Hinblick auf die EU-Zulassung von Varomolone noch vor Jahresende.

Dagegen wurden laut Händlern mit Aluflexpack (-4,9 Prozent), Idorsia (-1,8 Prozent) und Kudelski (-4,2 Prozent) Aktien von defizitären oder finanziell angeschlagenen Unternehmen verkauft.

pre/kw

(AWP)