Positiv sei zudem gewesen, dass die Teuerung in der Eurozone deutlicher zurückgegangen sei, als erhofft. Dies nährte die Hoffnung, dass die Zinsen wirklich auf dem Höhenpunkt angelangt sein könnten. Der am Nachmittag publizierte PCE-Preisindex, dem bevorzugten Inflationsmass der US-Notenbank Fed, bewegte dann die hiesigen Aktien kaum. Weiterhin im Fokus bleibt das Gezerre um den US-Haushalt. Es droht eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte, wenn nicht bis am Sonntag eine Lösung gefunden wird. Dies könnte zu erhöhter Nervosität und grösseren Schwankungen an den Märkten führen, befürchteten Marktteilnehmer.

Der SMI zog nach einem Tageshoch bei 11'044,82 Punkten letztlich noch um 0,42 Prozent auf 10'963,50 Punkte an. Im Vergleich zum Stand Ende der Vorwoche entspricht dies einem Minus von 0,5 Prozent und im Vergleich zu Ende August einem solchen von 1,5 Prozent.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte 0,58 Prozent auf 1714,65 Punkte vor und der breite SPI 0,57 Prozent auf 14'368,61 Punkte zu. Im SLI überwogen die Gewinner im Verhältnis 5:1.

Am meisten gesucht waren Aktien, die in den vergangenen zwölf Wochen schwach abgeschnitten hatten. So schlossen etwa VAT (+3,2 Prozent) an der Spitze der Blue Chips. Der Technologiesektor habe Unterstützung erhalten von der festeren Nasdaq, hiess es am Markt. Zudem hat der Broker Bernstein die Aktien von VAT und Inficon (+6,7 Prozent) auf «Buy» von «Hold» höherstuft und das Kursziel erhöht. Dies sorgte auch bei Comet (+1,6 Prozent) oder U-blox (+2,4 Prozent) für steigende Kurse.

In der Spitzengruppe waren zudem SIG (+3,0 Prozent), Schindler (+2,4 Prozent) oder Richemont (+1,9 Prozent auf 112 Fr) zu finden. Letztere haben sich in den vergangenen 12 Wochen mit -24 Prozent von den SLI-Werten auch am schlechtesten entwickelt. Dazu kommt, dass Barclays zwar das Kursziel auf 172 von 176 Franken etwas gesenkt, aber die Empfehlung «Overweight» bestätigt hatte.

Bei den Schwergewichten legten Novartis (+0,2 Prozent) und Roche GS (+0,3 Prozent) nur moderat zu, Nestlé (+0,8 Prozent) hingegen rangierten im breiten Mittelfeld. Nestlé waren am Vortag auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen. Die GS von Roche büssten am Nachmittag von ihrem Tageshoch einiges an Terrain und waren damit mitverantwortlich, dass der Gesamtmarkt die Marke bei 11'000 Punkten letztlich klar unterschritten hatte.

Von den beiden über das gesamte dritte Quartal hinweg stärksten Aktien (je rund +30 Prozent), schlugen sich Partners Group (+1,1 Prozent) besser als UBS (+0,2 Prozent).

Auf der Gegenseite büssten Swatch (-1,1 Prozent) am meisten Terrain ein. Die Abgaben in Alcon (-0,6 Prozent), Swiss Re (-0,7 Prozent) oder ABB (-0,4 Prozent) waren bescheidener.

Im breiten Markt sackten die Titel des Biotechunternehmens Spexis nach Zahlen um 10 Prozent ab.

AMS Osram (+4,3 Prozent) hingegen setzten zu einer Erholung an. Die Aktie hatte am Vortag mehr als 20 Prozent eingebüsst, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hatte, dass es sich 2,25 Milliarden Euro frisches Kapital beschaffen will.

Aufgefallen sind zudem auch Highlight E&E mit einem Kursplus von über 50 Prozent.

cf/cg

(AWP)