Zudem überschatteten weiterhin die Attacken von Donald Trump auf die US-Notenbank das Geschehen. Immerhin hätten die Äusserungen des US-Präsidenten, er wolle Fed-Chef Jerome Powell nicht entlassen, eine gewisse Erleichterung ausgelöst, heisst es in einem Kommentar. Die Unabhängigkeit des Fed sei eine wichtige Säule für den US-Kapitalmarkt. Nun dürften Marktteilnehmer ihren Fokus bereits auf die Veröffentlichung der US-Zinsentscheidung am kommenden Mittwoch richten. Zugleich hielte die Bilanzsaison Börsianer in Schach. Dabei dämpften enttäuschende Unternehmensergebnisse zuletzt den Risikoappetit der Anleger. Die Zölle schlügen hier bereits durch, wenn auch noch nicht in voller Höhe, sagt Raiffeisen-CIO Matthias Geissbühler in einem Kommentar und erwähnt dabei die Ergebnisse von GM, VW, Dow und Puma. «Die deutlich höheren Zölle werden ihre Spuren hinterlassen», so der Stratege.

Der Leitindex notiert gegen 11.10 Uhr um 0,14 Prozent tiefer mit 12'028,79 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, ermässigt sich um 0,10 Prozent auf 2004,04 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 16'799,57 Zähler. 19 SLI-Werte geben nach, elf legen zu und einer (SIG) ist unverändert.

An der Spitze der Verlierer stehen die PS von Lindt & Sprüngli (-2,8 Prozent). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem starken Lauf seit Jahresanfang. Schwächer sind auch die Vermögensverwalter Julius Bär (-1,1 Prozent) und Partners Group (-0,4 Prozent), sowie die zyklischen ABB (-0,6 Prozent), Amrize, Holcim (je -0,3 Prozent) und Geberit (-0,6 Prozent). Die Technologiewerte VAT und Logitech (je -0,5 Prozent) geben ebenfalls nach.

Noch keine Erholung gibt es für Nestlé (-0,7 Prozent). Die Aktie, die schon am Vortag nach dem Halbjahresbericht stark unter Druck stand, gibt weiter nach. Roche GS (-0,3 Prozent) konsolidierten unterdessen die jüngsten Kursgewinne.

Die Aktien von SGS (+1,2 Prozent) haben bisher mehrfach das Vorzeichen gewechselt. Der Warenprüfkonzern hat im ersten Semester 2025 den Umsatz gesteigert und die Margen verbessert. Auch der Reingewinn nahm zu, doch weniger stark als erwartet. Dafür wurden die Ziele bis 2027 bestätigt. «Das ganze Zahlenset dürfte keine grösseren Anpassungen bei den Schätzungen auslösen», sagt ein Händler. Daher fänden die Aktien auch keine klare Richtung.

Dagegen haben die Aktien von Swatch (+0,9 Prozent) und von Richemont (+0,6 Prozent) den Aufwärtstrend nach anfänglichen Gewinnmitnahmen wieder aufgenommen. Zunächst habe das enttäuschende Ergebnis von LVMH die Stimmung etwas getrübt. Doch Aussagen des Weltmarktführers, wonach sich die Lage in der Region China aufhellen dürfte, sorgten laut Händlerangaben für Anschlusskäufe.

In den hinteren Reihen legen Galderma (+2,0 Prozent) weiter zu. Nach dem guten Zwischenbericht vom Vortag haben zahlreiche Analysten Kursziele für die Anteile des Dermatologiekonzerns erhöht.

Unter Druck stehen Schweiter (-6,1 Prozent) und Coltene (-8,4 Prozent) jeweils nach Zahlen. Dafür sind Valiant (+1,4 Prozent) und Zehnder (+5,6 Prozent) nach Zahlen klar im Plus. Die Aktien der Pharmazulieferer Bachem (-3,3 Prozent) und Polypeptide (-1,0 Prozent) geben einen kleinen Teil ihrer kräftigen Vortagesgewinne wieder her. Bei Leonteq (-2,8 Prozent) und EFG (-0,9, Prozent) geht es auch nach dem schwachen Vortag kursmässig weiter bergab, dagegen holen Vontobel (+2,2 Prozent) einen Teil des Verlusts auf.

pre/hr

(AWP)